Das richtige Leben im dritten A
Rankings sind zum Abbild der spätkapitalistischen Welt geworden: Von hedonistischer „Lebensqualität“ über „wettbewerbsfähige“ Bildung bis zur „alternativlosen“ Zerstörung der Umwelt teilen uns die Statistiken mit, wie Welt und Gesellschaft von der unendlichen Weisheit der gottgleichen unsichtbaren Hand gesteuert werden. Ihren Höhepunkt findet die gegenwärtige Diktatur der Tabellen im Urteil internationaler Rating-Agenturen, die ganzen Gesellschaften in der Manier antiker Herrscher ihr Schicksal zuweisen. Dabei entscheidet sich nicht nur das Schicksal von Millionen zwischen „Triple A“ und „Minus D“, auch der Einzelne gerät in den Sog angeblich objektiver Kennziffern.
Wie kann sich der Einzelne im allgegenwärtigen Wettbewerb noch behaupten? Wie gestalten sich menschliche Beziehungen in einer Gesellschaft des freien Marktes?
Diese Fragen stellte das Theater «Garage X» drei — noch studierenden — jungen AutorInnen und RegisseurInnen des Instituts für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien — im Rahmen seines jährlich aufgeführten «Startguthaben»-Projektes. Und sie meisterten ihre Aufgabe exzellent.