30 Jahre “Radio Bongo 500” – Jubiläum für den Piratensender
Am 23.11.1992 ging der Piratensender „Radio Bongo 500“ erstmals mit einem halbstündigen Programm auf Sendung. Initiiert von Aktivist:innen vom Publizistik-Institut der Universität Salzburg und Kolleg:innen aus Wien für den technischen Support wurden Themen gesendet, die im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und anderen Massenmedien keine Plattform fanden. Heute undenkbar – im Jahr 1992 war privates Radiomachen illegal, das Rundfunkmonopol lag beim ORF.
Bereits am zweiten Sendetag, dem 30. November 1992, wurde mit einem Großaufgebot der Polizei gegen die Radiomacher:innen vorgegangen. Dabei wurde von einem 30-mannstarkes Einsatzteam eine Antenne, eine Autobatterie, Ausweise und „diverses Kleinzeug“ beschlagnahmt. Trotzt ständiger Verfolgung durch Polizei und Funküberwachung haben die Pirat:innen von den Bergen rund um die Stadt Salzburg weiter gesendet. Im Sommer 1993 kam es allerdings zur endgültigen Beschlagnahmung des Senders, woraufhin der Radiobetrieb eingestellt wurde. Was als Katz- und Mausspiel zwischen Radiopirat:innen und Funküberwachung begann, führte schließlich zur Verankerung des nichtkommerziellen Rundfunks im Privatradiogesetz.
Seine Wurzeln hat das Freie Radio Salzburg somit im Piratenradio “Radio Bongo 500”. Als erstes Freies Radio ging die Radiofabrik in Salzburg im Juli 1998 in Form eines fünfstündigen Sendefensters pro Woche beim kommerziellen Radio Arabella auf Sendung.
Wer könnte besser aus früheren Zeiten berichten, als diejenigen, die sie selbst miterlebt haben? Einer von ihnen ist Wolfgang Hirner, der ehemalige Geschäftsführer der Radiofabrik, war beim Sendestart von “Radio Bongo 500” dabei und teilt seine Erinnerungen, Erlebnisse und Geschichten aus der Piratentätigkeit.
Moderation der Sendung Daniel Bergerweiss.