Der Blutdruck einer schwangeren Frau sollte 140/90 mm Hg nicht überschreiten. Liegen die Blutdruckwerte darüber, spricht man von Bluthochdruck während der Schwangerschaft. Ab wann soll bei schwangeren Frauen eine blutdrucksenkende medikamentöse Behandlung eingeleitet werden? Wenn der Blutdruck während einer Schwangerschaft 140/90 mm Hg überschreitet? Oder wenn der Blutdruck während einer Schwangerschaft 160/105 mm Hg überschreitet? Das war eine offene Frage bis 2022.
Im Jahr 2022 fand eine randomisierte kontrollierte klinische Studie statt und schloss 2408 schwangere Frauen mit leichtem Bluthochdruck ein. Die erste Gruppe erhielt ein blutdrucksenkendes Medikament, wenn der Blutdruck 140/90 mm Hg überstieg. Die zweite Gruppe erhielt ein blutdrucksenkendes Medikament nur, wenn der Blutdruck 160/105 mm Hg überstieg. Der primäre Endpunkt dieser klinischen Studie war ein Komposit-Endpunkt. Dieser primäre Endpunkt war zwar kompliziert, machte aber klinisch Sinn. Es beinhaltete wichtige klinische Ergebnisse für die Mutter und das Baby. Das Ergebnis: Die Inzidenz des primären Endpunktes betrug 30,2% in der ersten Gruppe, verglichen mit 37,0 % in der Kontrollgruppe. Das ist ein statistisch signifikanter und klinisch relevanter Unterschied zu Gunsten der sofortigen medikamentösen Behandlung eines leichten Bluthochdrucks während der Schwangerschaft.
Sollte also leichter Bluthochdruck während der Schwangerschaft medikamentös behandelt werden? Diese Frage können wir mit „Ja“ beantworten.
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Medizin: Leichter Bluthochdruck während der Schwangerschaft
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