servus.at als Autorin und zwar in dem Sammelband Vergessene Zukunft. Radikale Netzkulturen. Dazu ein Einblick durch O-Töne und Ausschnitten von der Buchpräsentation. Zudem gibt es seit letztem Jahr die Vision der Freedombox. Was dahinter steht geht im zweiten Teil der TELEX Sendung on Air.
Zu hören am Montag, 06.08.2012 von 19 — 20 Uhr in der Sendung TELEX Servus FM
Vergessene Zukunft. Radikale Netzkulturen in Europa
Clemens Apprich, Felix Stalder (Hrsg.) transcript Verlag (2012)
ISBN 978-3-8376-1906-5
Eine Publikation des World-Information Institute.
Mitte der 1990er entstand in Europa eine äußerst aktive Medienszene, die sich intensiv, kritisch und experimentell mit den Versprechungen und Risiken der neuen Informationstechnologien auseinandersetzte.
Schon in ihrer Pionierzeit schafften Netzkulturen mithilfe des Internet neue Aktionsräume und damit die Möglichkeit einer gesellschaftlichen Implementierung von Online-Medien, die vielfach auch Konflikte und Konfrontationen nach sich zog.
Fast zwanzig Jahre später marschiert die mittlerweile zweite Generation einer kritischen Netzbewegung auf den Straßen, um gegen eine sich zunehmend bedrohlicher abzeichnende Einschränkung des freien Austauschs von Wissen und kulturellen Inhalten zu protestieren. Stichwort ACTA.
Das im Februar 2012 im Transcript-Verlag erschienene Buch “Vergessene Zukunft. Radikale Netzkulturen in Europa” rekonstruiert die Generationenablöse einer aktivistischen Medienkultur und zieht anhand kultur- und medienhistorischer Perspektiven Rückschlüsse auf aktuelle und zukünftige Fragen der digitalen Kulturentwicklung. Auch servus.at war Autorin im Buch “Vergessene Zukunft. Radikale Netzkulturen in Europa“.
Wir haben dazu für die Sendung zwei Aktivistinnen befragt, die Mitte und Ende der 90er Jahre an servus.at mitgearbeitet haben. Thommy Lehner gibt Einblick wie das mit der Kabelverlegung funktioniert hat und was die Schwierigkeiten waren servus.at als Unabhängigen Netzknoten zu etablieren. Gabi Kepplinger spricht über das sogenannte Gelbe Papier. 1999 wurde es in einer österreich-weiten Aktion an die Politik herangetragen. Zur falschen Zeit, wie wir heute wissen — oder einfach nur zu früh?
Ausserdem gibt nach den O-Tönen von Lehner und Kepplinger noch einen Ausschnitt aus der Buchpräsentation, die heuer im Frühjahr in Wien stattfand. Anna Liebmann war für TELEX dabei.
Freedombox
Im Internet bedeutet Freiheit vor allem eines: Kontrolle. Kontrolle darüber, was mit den eigenen Daten passiert. In den USA wurde 2011 vom Rechtsprofessor und Chefsyndikus der Free Software Foundation, Eben Moglen, die FreedomBox Foundation gegründet. Die Stiftung soll die Entwicklung der FreedomBoxes zum Aufbau dezentraler Netze vorantreiben.
James Vasile ist Geschäftsführer der FreedomBox Foundation und langjähriger Advokat von Freier Software und offenen Technologien. Er ist nicht nur Anwalt und Berater des Software Freedom Law Center und Aufsichtsratmitglied von Open Source Matters (Joomla) und der Gnome Foundation, sondern auch selbst in der Software-Entwicklung bei diversen Projekten (unter anderem für die Free Software Foundation, Drupal, Apache u.a.) tätig. Vasile promovierte an der Columbia Law School in Rechtswissenschaften und hält zusätzlich einen Bachelor in Politikwissenschaft und Wirtschaft.
Ein gekürzter Mitschnitt von Radio Helsinki in dem James Vasile über die Notwendigkeiten die gegeben sein müssen spricht, um Freiheit im Netz zu gewährleisten. Es geht hier um Sicherheit und Anonymität durch Verschlüsselung. Die leitende Frage ist, wieviel Sicherheit und Anonymität brauchst du im Netz und von wem oder von welcher Seite kannst du damit rechnen?
Freedombox verfolgt diese Ziele. Die Hauptanliegen der Freedombox sind:
Privatsphäre
Kontrolle
Benutzerfreundlichkeit
nicht hierarchisch
Weitere Informationen zur Freedombox finden sich hier.