ANDI 253 vom 23.6.2023 Koordination: Stefan Resch
Regenbogenparade in Wien | Rechtsextreme und christliche Fundamentalist*innen demonstrieren gegen Regenbogenparade | Empfehlungen zum Umgang mit Kulturgütern aus kolonialem Kontext | Zum Weltflüchtlingstag 20. Juni
Regenbogenparade in Wien
Rund 300.000 Menschen waren bei der Wiener Regenbogenparade am 17. Juni am Ring unterwegs und haben den Höhepunkt des Pride-Monats in der Bundeshauptstadt gefeiert. Trotz der ausgelassenen Stimmung erinnerten Politiker*innen und Aktivist*innen daran, dass die Pride keine Party, sondern eine Demonstration ist: Gleiche Rechte für alle gibt es auch im relativ fortschrittlichen Österreich noch nicht und Teile der LGBTIQ+ Community werden in der Öffentlichkeit wieder besonders angefeindet.
Beitragsgestaltung: Stefan Resch; Aufnahmen: Gerhard Kettler
Rechtsextreme und christliche Fundamentalist*innen demonstrieren gegen Regenbogenparade
!!!Inhaltswarnung zum Audiobeitrag: Die Aussagen der Redner würdigen LGBTIQ+-Aktivist*innen herab und drohen mit Gewalt!!!
Während am 17. Juni hunderttausende Menschen bei der Regenbogenparade für Akzeptanz, Respekt und gleiche Rechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Heterosexuelle, trans, cis, inter und queere Personen über die Ringstraße zogen, demonstrierten auch heuer wieder rechtsextreme und christlich-fundamentalistische Gruppen gegen das, was sie Genderwahn und Zwangssexualisierung nennen und gegen Abtreibung.
Die rechtsextremen und christlichen Fundamentalist*innen zogen vom Stephansplatz zum Ballhausplatz. Mit rund 450 Teilnehmer*innen war dieser so genannte „Marsch für die Familie“ der bislang größte am Tag der Regenbogenparade. Begleitet wurde der Marsch für die Familie wie jedes Jahr von queerfeministischen und antifaschist*ischen Gegendemonstrant*innen, die zeitweise selbst die Musik der die Fundamentalist*innen musikalisch unterstützenden Kaiserjäger übertönten. Die Polizei räumte den Fundamentalist*innen zwar den Weg frei, vertrieb auch vor der Schlusskundgebung queerfeministische und antifaschist*ische Gegendemonstrant*innen vom Deserteursdenkmal, damit die rechtsextremen und christlichen Fundamentalist*innen darauf ihre Reden halten konnten, setzte aber heuer immerhin keine Pfeffersprays ein.
Beitragsgestaltung: Gerhard Kettler
Empfehlungen zum Umgang mit Kulturgütern aus kolonialem Kontext
Am Dienstag, dem 20. Juni, stellte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer die von einem international besetzten Expert\*innengremium entwickelten Empfehlungen zum Umgang mit Kulturgütern aus kolonialem Kontext vor. Dabei wies sie auch auf die mangelnde Aufarbeitung von Österreichs Rolle im Kolonialzeitalter hin. In den Empfehlungen legt das Gremium einen besonderen Fokus auf den Dialog mit den Herkunftsländern und betont, wie wichtig die staatliche Kooperation für diese Rückgabeverfahren ist. Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport hatte das Gremium unter der Leitung von Jonathan Fine, dem wissenschaftlichen Direktor des Weltmuseums in Wien, im Januar 2021 mit der Ausarbeitung der Empfehlungen beauftragt. Das Gremium hat nun ein 24-seitiges Dokument mit insgesamt 20 Empfehlungen zum weiteren Vorgehen vorgelegt.
Beitragsgestaltung: Tony Siekerkotte
Zum Weltflüchtlingstag 20. Juni
Mehr als 100 Mio. Menschen wurden 2022 laut UNHCR vertrieben. Der kürzlich getroffene Asylkompromiss der EU verringert die Möglichkeiten für geflüchtete Menschen nach Europa zu gelangen. Daran übt Stephan Handl von Amnesty International Österreich Kritik.
Beitragsgestaltung: Stefan Resch