1.) Buchvorstellung: “Aus Staatsraison und anderen Gründen” von Wolf HAGN
Im Erstlingsroman des österreichischen Autors Wolf HAGN werden so aktuelle wie zeitlose Themen wie das Verhältnis zwischen Staat und Individuum oder das Recht des Bürgers auf Widerstand gegen ungerechte gesellschaftliche und politische Verhältnisse verhandelt. Dank Hagns süffisanter Erzählweise und so subversiven wie schwarzen Humors, muss sich der Leser auf eine wahre Tour de Farce ins Innere der als völlig korrumpiert und den Interessen des Großkapitals bedingungslos ergeben dargestellten heutigen Republik Österreich begeben.
Der Roman erscheint kommende Woche im “On Demand”-Verlag und wird durch Amazon erhältlich sein. Wolf HAGN ist vom Brotberuf Jurist, arbeitet “im Staatsdienst als Beamter” und “kennt das System von innen” – mehr möchte er über seine Identität aus mehr als verständlichen Gründen nicht preisgeben.
2.) “Wir müssen leider draußen bleiben – Die neue Armut in der Konsumgesellschaft”
In ihrem neuen Buch schreibt Journalistin Kathrin Hartmann über BürgerInnen, welche vom Reichtum des Landes ausgeschlossen werden, über die Endlosspirale von Billigjobs und Zeitarbeit und den Niedergang des Sozialstaates. Früher konnten sich Menschen nicht nur der sozialstaatlichen Unterstützung, sondern auch einer gewissen Solidarität sicher sein. Doch damit ist es nun vorbei. Wer nicht mehr mitkommt in unserer Wirtschaft, ist selber schuld. Reflexhaft werden ihm Bildung, soziale Kompetenz oder gar der Arbeitswille abgesprochen. Die Intellektuellen gewöhnen sich an, die Verlierer der entfesselten Konkurrenz nach ästhetischen Kriterien, wie „Billigkonsum“ und „Unterschichten-TV“, abzuurteilen. Die abstiegsbedrohte Mittelschicht übernimmt diese Sicht. Dabei ist die Armut – die heute natürlich ein anderes Gesicht hat als früher – längst in dieser Mitte unserer Gesellschaft angekommen.
Kathrin Hartmann erkundet in Reportagen und in bestechend genauen Analysen unsere sich zunehmend spaltende Konsumgesellschaft: hier die Elite, die sich in „adäquaten“ Stadtvierteln abschottet, dort die pauschal als „Unterschicht“ für nutzlos erklärten Menschen. Mit ihr sprach unsere steirische Kollegin Karin Schuster.
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