Westsahara: ein vergessener Konflikt
Seit Jahren ist der Konflikt um die Westsahara in Vergessenheit geraten.Fatma Moulay ist internationale Koordinatorin der saharauischen Jugendunion (UJSARIO) und leidenschaftliche Menschenrechtsverteidigerin. Sie hat ihr Leben dem Einsatz für die Rechte der saharauischen Flüchtlinge gewidmet. Radio Dreyeckland führte mit Fatma Mulay ein knapp einstündiges Interview über ihre Geschichte und ihren Aktivismus geführt. Der Beitrag bringt einen Teil des Interviews in deutscher Übersetzung. Darin beschreibt sie die Enstehung des Konflikts und das Leben in den Flüchtlingslagern, in denen heute, nach 50 Jahren, immer noch bis zu 200.000 Menschen leben, Sie alle warten auf die Rückkehr in ihre Heimat. Außerdem geht es darum was es heißt sich aktiv gegen die marokanische Besatzung zu erheben und zu wehren.
In dem Podcast „Voices of the Sahara: A Podcast Journey with Saharawi Activist Fatma Moulay“ gibt Fatma Moulay tiefe Einblicke in das Leben in den saharauischen Flüchtlingslagern, die in der rauen Wüste in der Nähe der befreiten Gebiete der Westsahara und an der Grenze zu den besetzten Gebieten Marokkos liegen. Sie macht deutlich, warum die Stimmen der Saharauis dringend gehört werden müssen.
Beitrag zum Nachhören
Ungekürztes Interview
Chinas neue Seidenstraße
Von geopolitischen Strategien bis hin zu Soft Power – die Neue Seidenstraße ist mehr als nur eine Handelsroute. Thomas Glattnig von Radio free FM sprach mit dem Autor und Journalisten Philipp Mattheis. Er erklärt, wie China durch dieses Projekt sein politisches und Wertesystem exportiert und wie die Reaktion der EU darauf aussieht. Die Belt and Road Initiative, abgekürzt BRI, kauft in der gesamten Welt Häfen und baut Zugverbindungen. Das Ziel ist der Wiederaufbau bzw. die Reaktivierung der “Seidenstraße”. Die historische Seidenstraße reichte vom Mittelmeer bis zum Iran, nach Indien und nach China. Seit 2013 versucht die chinesische Regierung eine neue sogenannte Seidenstraße zu bauen.
Weitere Weltempfänger zum Thema: 27.06.2020, 08.08.2022
Fokus Landraub: Elfenbeinküste
Seit 2022 wird in Abidjan an einer 37 Kilometer langen, als Metro bezeichneten S-Bahnlinie quer durch das Stadtgebiet gebaut. Damit soll die Verkehrssituation in der mit sechs Millionen Einwohner*innen größten Stadt der Elfenbeinküste signifikant verbessert werden. Täglich könnte eine halbe Million Menschen die Bahn nutzen, heißt es. In einer Veröffentlichung der Regierung vom November 2022 ist von 13.448 Personen die Rede, die der geplanten Bahnstrecke weichen mussten und entsprechend entschädigt wurden. Die Zahl der Betroffenen dürfte jedoch höher sein. Sind die Landrechte unklar, bleiben Betroffene außen vor.
Lars Springfeld von RDL sprach in Abidjan mit Alassane Dicko vom Netzwerk Afrique-Europe-Interact und mit dem Taxifahrer Kwame Kassi Célestin, dessen Haus dem Bau der Metro weichen musste.
Moderation: Nora Niemetz
CC-Musik: Laouber