Drei Kuratorinnen sprechen von Statistiken über männliche Akte im Museum, über Zensur und die Bedeutungslinien, wie in der Kunst der männliche Körper reflektiert wurde und wird. Dr.in Sabine Fellner, Dr.in Elisabeth Nowak-Thaller und die künstlerische Direktorin des Lentos, Stella Rollig, im Interview.
Männlicher Akt
War der weibliche Akt seit Jahrhunderten selbstverständliches Bildthema und beliebter Ausstellungsgegenstand, wurde der Männerakt zumeist in Museumsdepots verbannt. Zunächst nur in mythologischer Verkleidung als Bildthema relevant, wird der männliche Selbstakt um 1900 zum öffentlichen Handlungs- und Experimentierfeld. Von da an lässt sich die Krise des Männerbildes im 20. und 21. Jahrhundert anhand zahlreicher Werke prominenter KünstlerInnen illustrieren. Die Dekonstruktion des hegemonialen Männlichkeitsmodells, alternative Männlichkeitskonzepte, der Blick des Begehrens auf den männlichen Körper sind ebenso Thema wie Körperkult und Körperzerstörung.
Eine Sendung von Pamela Neuwirth.