#37 Samuel Sahin-Radlinger

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Talk & Songs 37

In dieser Sendereihe spreche ich, Mario Friedl, mit Innviertler Sportlern und Sportlerinnen über ihr Leben, aber auch über ihren Musikgeschmack.

In dieser Folge war Samuel-Şahin Radlinger zu Gast. Der 31-jährige Torhüter hat in seiner Karriere viel erlebt: Deutsche Bundesliga und Europa League als Ersatzkeeper mit Hannover 96, 2. englische Liga mit dem FC Barnsley, aber auch Bundesliga mit der SV Ried.

Seinen Heimatverein, SV Ried, hat er im letzten Sommer Richtung Austria Wien verlassen. Die Austria hat den zweifachen Vater direkt nach Holland weiterverliehen.

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“Man sieht sich im Leben immer zweimal”

Samuel Sahin-Radlinger spielt aktuell beim holländischen Erstligisten Almere City FC und ist dort seit einigen Wochen auch die Nummer eins. Im Interview mit der BezirksRundschau spricht der 31-jährige Rieder über sein Ende bei der SVR und über seine Zukunft, die der Innviertler in Wien sieht. „Ich möchte sesshaft werden“, so Radlinger.

Herr Radlinger, blicken wir zurück. Warum haben Sie die SV Ried im Sommer 2023 verlassen?
Radlinger: Der Abstieg war für uns alle ein Schock! Ich habe mit dem Verein danach Gespräche geführt, hatte allerdings nie das Gefühl, dass die Verantwortlichen den Weg gemeinsam mit mir gehen wollen. So habe ich mich entschieden, nicht in Ried zu bleiben.

Hegen Sie noch einen Groll gegen die Verantwortlichen?
Nein, definitiv nicht. So funktioniert das Profi-Geschäft eben. Am Ende ist so, dass man sich auch im Fußball immer zweimal sieht. Es gibt keinen Grund, hier mit Schmutz zu werfen. Ich verfolge die SVR weiterhin und hoffe, dass wir sie bald wieder in der Bundesliga spielen.

Im September haben Sie einen Vertrag bei Austria Wien unterzeichnet. Wie haben Sie sich über die Monate fit gehalten?
Mit viel Krafttraining, Tennis und dem Torwarttraining mit Hubert Auer. Es war eine lange Zeit ohne Spielpraxis. Ohne dem Training mit Hubsi, wäre es verdammt schwer geworden. Insgesamt ist schon viel Selbstdisziplin nötig, aber es hat funktioniert.

Hatten Sie jemals Zweifel daran, wieder einen Verein in der 1. Liga zu finden?
Nein! Das Thema Austria Wien stand ja schon länger im Raum und Torhüter Christian Früchtl hätte verkauft werden sollen. Es kam dann doch anders und es hat sich etwas hingezogen, da eine Lösung gefunden werden musste. Die Leihe zu Almere City FC war am Ende für alle Beteiligten das Beste, um diese Saison zu überbrücken.

Sie kamen zum Almere FC, die zu diesem Zeitpunkt mit vier Niederlagen in die Saison gestartet waren. Mit welchen Erwartungen sind Sie dort angekommen?
Almere ist Aufsteiger und hatte einen guten Torwart. Der Trainer wollte aber einen Keeper, mit mehr Erfahrung. Es war mir aber auch klar, dass ich nicht sofort spielen werde. Ich brauchte Geduld. Zudem starteten wir einen Lauf und mittlerweile stehen wir stabil auf Platz 12.

Aufgrund einer Verletzung von Torhüter Nordin Bakker spielen Sie jetzt. Sind Sie zufrieden mit Ihren Leistungen?
Ich habe bis dato fünf Ligaspiele absolviert. Ich glaube, ich kann zufrieden sein. Im Spiel gegen den FC Volendam – das Spiel endete 1:1 – wurde ich von den Fans zum „Man of the Match“ gewählt. Einziger Wermutstropfen ist, dass wir alle Spiel mit mir bisher Unentschieden gespielt haben.

Abseits des Fußballs, wie ist das Leben in Almere?
In 20 Minuten ist man in Amsterdam. Almere ist eine kleine und beschauliche Stadt. Es ist sehr schön hier und zuletzt war auch meine Frau mit den zwei Jungs da, die aktuell in Köln leben. Von acht Uhr morgens bis 16 Uhr bin ich am Trainingsgelände, der Fokus liegt zu 100 Prozent beim Fußball.

Ist ihr Konkurrent, um den Platz im Tor, wieder fit?
Er trainiert schon wieder, mal sehen, wer dann in den nächsten Wochen im Tor stehen wird.

Und nächste Saison spielen Sie definitiv für die Austria?

Ja! Ich suche bereits eine Wohnung. Ich möchte sesshaft werden! Unser ältester Sohn wird im Sommer eingeschult und da will ich nicht alle zwei Jahre woanders hinziehen. Diese Zeiten sollen vorbei sein. Von Wien ins Innviertel ist es nicht weit und meine Frau ist Schauspielerin, da bietet Wien eventuell auch gute Möglichkeiten.

Sie sind in den letzten Jahren viel herumgekommen, wo war es – die Heimat Ried mal ausgenommen – am schönsten?
Eindeutig in Norwegen. In Bergen haben wir direkt am Meer gelebt und außerdem gibt es dort richtig schöne Berglandschaften. Unser erster Sohn kam dort zur Welt. Ich habe da viele schöne Erinnerungen.

Wie lange haben Sie noch vor zu spielen?
Ich werde 32 Jahre alt, einige Jahre sollten schon noch folgen.

Haben Sie schon Zukunftspläne für die Karriere danach?
Nein, noch keine Konkreten, darüber sprechen wir in einigen Jahren wieder (lacht).

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