Geschrieben hat das Stück «Fairycoin» Natalie Baudy. Die 1989 geborene Autorin hat es als Stipendiatin im Drama Lab der Wiener Wortstätten entwickelt. Am 18. April wurde es im Theater Kosmos in Bregenz uraufgeführt. Auf die Bühne gebracht hat es UNPOP, das Ensemble für unpopuläre Freizeitgestaltung.
«Fairycoin» ist ein märchenhaftes Episodenstück über Kryptowährung. Die bekannteste ist wohl Bitcoin. In diesem „Märchen aus der Kryptowelt“ beobachtet Satoshi Nakamoto, der Erfinder der ersten Kryptowährung „Bitcoin“, vom Mond aus, wie sich eine illustre 11köpfige Schar an Glückssucher*innen auf den Weg macht, das nächste „große Ding“ nach Bitcoin zu erfinden. Ihre – oder besser unsere – finanzkapitalistische Wirklichkeit – die sich immer mehr in das Digitale verlegt – beschreibt Baudy durch surreale und bildgewaltige Märchenbilder.
Wir sind Banken ausgeliefert, müssen wir doch ein Konto eröffnen, um überhaupt zu unserem Gehalt zu kommen. Legen wir Geld auf ein Sparbuch, verliert es aktuell durch die Inflation mehr an Wert, als durch Zinsen zu gewinnen ist.
Und wir können nicht einfach und jederzeit auf unser Vermögen zugreifen. Täten es alle Menschen in Österreich auf einmal, würde es einen Bankencrash geben, weil ganz einfach das Geld nicht real in den Banken vorhanden ist. Geld ist seit langem zu einem Glaubenssystem mutiert und ist völlig kapitalistisch. Wer viel Geld hat, bekommt noch mehr, wer wenig hat, bekommt sicher keines geschenkt.
Normale Menschen sind also in einem System gefangen, das sie nicht geschaffen haben und das ohne ihre Zustimmung mit ihrem Geld agiert. Gewinne werden behalten, Verluste vergemeinschaftet.
Wäre da nicht eine Kryptowährung, eine Fairycoin, die Lösung?
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