Lateinamerika heute: Peru, Teil 2

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Kapitalismuskritik (Ex-Vekks)
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Der Präsident Velasco und der Stempel, den er Peru aufgedrückt hat

Velasco fiel in seiner Zeit sehr aus dem Rahmen – die Medien, aber auch viele Kritiker der Verhältnisse konnten wenig mit ihm anfangen. Links oder rechts, der gute Mann?

Das Ketschua zur Verkehrs- und Unterrichtssprache zu erheben, war nicht nur eine Aufwertung der indigenen Bevölkerung, sondern vor allem als Versuch gedacht, diese überhaupt erst in das Staatsgebilde einzubeziehen, eine Identifikation mit der Nation hervorzubringen.

Der Beitritt zur Organisation Condor unter Belaunde Terry, dem Nachfolger Velascos: Das war eine US-dirigierte Geheimdienst-Operation zur Bekämpfung kommunistischer bzw. antiamerikanischer Tendenzen in Südamerika, die Oppositionelle in vielen Staaten Südamerikas entführte, folterte und ermordete.

Das Privateigentum ist in einem Staat wie Peru nicht so gesichert wie in Europa, deshalb fürchten die Eliten ständig, daß es wieder in Frage gestellt werden könnte – das ist die Grundlage zum Putsch gegen Castillo.

Das heißt, die vorhandenen Energiequellen an Öl und Gas können nicht erschlossen werden, weil sich dafür keine in- oder ausländischen Investoren finden

Der Bergbau in Peru ist reiner Abbau. Es existiert keinerlei Hüttenwesen. Es gäbe auch nicht die nötige Energie dazu, weil die Energiequellen Perus aufgrund mangelnden Kapitals nicht erschlossen worden sind.
Die in Peru abgebauten Bodenschätze – Gold, Silber, Kupfer, Blei, Chrom, Eisen usw. usf. – werden alle in Erzform ausgeführt. Peru ist der größte Produzent von Silber und der sechstgrößte Produzent von Gold weltweit.

Unter Fujimori wurden viele vormals staatliche Industrien – hauptsächlich aus der Velasco-Zeit – privatisiert und zugesperrt.
Über die Nützlichkeit dieser Art von „Privatisierung“ für die Industrie der USA und der EU.

Außerdem wurden von Fujimori Importzölle aufgehoben, die die einheimische Produktion schützen sollten.
Exportzölle werden auch kaum bezahlt, man will ja Export und nicht die Firmen belasten, die durch Außenhandel die wichtigen Devisen erwirtschaften.
Dadurch ist natürlich meistens Ebbe in der Staatskasse.

Ein Blick auf die Oppositions-Parteien oder Bewegungen Perus:

Die APRA – eine Partei der Vergangenheit – sie ist mit Alan García verstorben
Der Leuchtende Pfad

Die derzeitige Situation – eine illegitime Regierung, an der Macht ohne Wahlen, es sind auch in absehbarer Zeit keine vorgesehen.
Das Lithium
Der Textilsektor
Der Einfluß Chinas

Zur Person und Wahl Castillos: Es brauchte ja bereits machtvolle Demonstrationen der Leute aus den Anden, damit seine Wahl überhaupt anerkannt wurde. Dann gab es einen zweiten gegen seine Absetzung.

Zur Bedeutung Fujimoris für die jüngere Geschichte Perus: Alle, die an der Aufrechterhaltung des Status Quo interessiert sind, schätzen ihn als Retter der Nation: Bekämpfung von Guerilla und Inflation, und Entindustrialisierer Perus.

Gelebte Demokratie heute, nicht nur in Peru: Der Verlierer erkennt den Sieger nicht an, und erklärt die Wahlen für manipuliert. Der Kampf um die Macht wird härter, auch wenn auf die Wahl als Mittel des Machtkampfs nicht verzichtet wird.

Die Mobilisierung der Landbevölkerung für politische Parteien der Eliten ist auch in Peru angekommen, ähnlich wie es seinerzeit in Ecuador gehandhabt wurde.
Allerdings schläft auch die andere Seite nicht und dergleichen Mobilisierungen werden bereits im Vorfeld niedergeschlagen.

Die Wirtschaftssektoren Perus außerhalb des Bergbaus.
Die Textilindustrie.
Der informelle Sektor, der Weltmarkt und die interne Nachfrage. Alpaka und Baumwolle – die einheimischen Fasern Perus.
Auch eine Möbelindustrie gibt es, die den einheimischen Markt beliefert.
Die Aufteilung von Stadtteilen nach Handwerken – ein Erbe der Kolonialzeit?

—— ein Einschub zum Privateigentum, der Landflucht und der Wohnungsnot —–

Die Landflucht in Peru hängt auch mit dem Rückbau des traditionellen Bergbaus zusammen, wodurch die mit diesem zusammenhängende Versorgungs-Landwirtschaft zugrunde ging.
Die großen Plantagen in Peru sind meistens im Küstengebiet – von dort kommen auch die Heidelbeeren usw. – die mit künstlicher Bewässerung funktionieren, was wiederum Agrar-Kapital voraussetzt.
Das Ganze ist ohne Bewässerung, die aufwendig ist, eben eine Wüste.

Zu Lima: Wie entsteht eigentlich eine solche Metropole?
Lima ist eigentlich die größte Wüstenstadt der Welt.
Geplante Ansiedlung in Lima unter Velasco

Zu den Privatisierungen, die ja angeblich alles besser werden lassen, eine Erinnerung an den Aufstand von Cochabamba in Bolivien, wo die Privatisierung der Wasserversorgung in einen Volksaufstand mit mehreren Toten mündete und wieder zurückgenommen werden mußte.

Erinnerung an die Geschichte Perus, wo immer wieder neue Herrschaften die Errungenschaften der vorherigen zunichte gemacht haben, den Salpeterkrieg, der außer Territorialverlusten auch die Ausplünderung Perus durch Chile zur Folge hatte,

Peru und der II. Weltkrieg
Peru verlor eher durch diese kriegerische Auseinandersetzung.
Rückblick auf Velasco, der eigentlich als der Schöpfer des heutigen Peru anzusehen ist, obwohl das von den Eliten Perus nicht so gesehen wird, obwohl sie Nutznießer seiner Taten sind.

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