Jazzfestival Saalfelden, cirka Mitternacht. Ein 23 Jahriger Saxophonist samt klassischer Begleitung: Klavier, Kontabass und Schlagzeug betreten die Bühne. Der Musik-Tag war lang, viele Konzerte, Ohr und Hirn sind schon übersättigt und die Müdigkeit klopft an.

Drei Akkorde und sie sind wie weggeflogen, die Müdigkeit und die Sattheit. Da bläst jemand mit der Intensität, der Inbrunst, dem Feuer und der Tiefe, die trotz Jahren an freijäzziger Expressivität bis hin zur scheinbaren Extase nach John Coltranes Ableben schwer für erreichbar gehalten wurde.

Isaiah Collier and the Chosen Few. Ein Quartett, bestehend aus bloßer Energie, aus Licht! Sie spielen, als gäbe es kein Morgen, als gälte es, die Zeit abzuschaffen. Mit im Gepäck hatten Sie die 2020 erschienene CD „Cosmic Transtitions“. Dann Pause trotz dem großem Erfolg dieser Platte. Bis jetzt. Und jetzt ist sie da , die neue CD dieses Ausnahmetalentes/ dieser Ausnahmeformation. Titel  – nicht gerade Understatement: „The Almighty“. Wie auch immer man einer „Gottesidee“ gegenüber stehen möge, Isaiah Collier verbeugt sich nicht nur hoch aufsteigend vor Ihm und auch uns. Er scheint auch nahe dran zu sein, eine Brücke in eine fremde Welt des Geistes und der Überwindung des Menschseins zu erschaffen.

Großartig und so spiele ich in dieser Sendung ohne weitere Störung durch meine Kommentare die fast vollständige CD und wünsche auch Euch einen Blick ins Licht.