Auf unseren oft recht ausschweifigen Wanderungen durch die Welt der musikalischen Poesie ist uns aufgefallen, dass die Dichtkunst im frankophonen Rap- und Hip-Hop-Genre oft eine wesentlich ausgeprägtere Rolle einnimmt als in ihren deutschsprachigen Entsprechungen (wenn man von Ausnahmekünstlern wie Käptn Peng einmal absieht). Zudem ist die gestalterische Bandbreite insbesonders der Begleitgeräusche, der Musikunterlegungen sowie deren Gesamtmontage auffallend kreativer und vielseitiger (und nicht nur auf recht eintönig maschinoide „Beats“ reduziert) … und dann ist da auch noch eine gewisse Elégance in der Darbietung zu spüren, wie zum Beispiel beim Rap-Altmeister MC Solaar.

Wie dem auch sei – uns ist in dem Zusammenhang interessantes Neues begegnet, das wir euch auf gar keinen Fall vorenthalten wollen: Nämlich einerseits der Schriftsteller und Rap-Musiker Gaël Faye sowie andererseits auch seine jüngsten Kooperationspartner Grand Corps Malade und Ben Mazué. Deren gemeinsam produziertes Album „Éphémère“ werden wir in unserer nächsten Artarium-Ausgabe vorstellen. Den Text des im begleitenden Artikel besprochenen „Besoin de rien“ sowie den von Gaël Fayes „Métis“ (beide in einer brauchbaren deutschen Übertragung) stellen wir jeweils als PDF im Anhang zur Verfügung. Wenn man sich einmal zu Gemüte führt, was da ausgesagt und wie es ausgedrückt wird, dann wird schnell deutlich, wie selbstbewusst und selbstverständlich die gediegene Sprachkunst dortzulande den ihr gebührenden Raum einnehmen kann.

Nicht verzagen – inspirieren lassen …