Im Gespräch mit Claudia Stadlbauer (Kupfermuckn-Redakteurin und -Verkäuferin) und Daniel Egger (Sozialarbeiter) anlässlich des Internationalen Tags für die Beseitigung der Armut.
Wenn man sich kein Handy leisten kann, die Wohnung im Winter nicht warm halten kann, am Ende des Monats nicht genug zum Essen im Kühlschrank hat, geschweige denn Geld übrig bleibt, um auf einen Kaffee zu gehen. Wenn Kontakte zu Freud:innen und Familie abbrechen. All das gehört zum Alltag von armutsgefährdeten Menschen.
In Österreich sind 17,7 Prozent der Bevölkerung – oder 1.555.000 Menschen – armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Die Armutsgefährdungsschwelle liegt bei 60 Prozent des Median-Pro-Kopf-Haushaltseinkommens und beträgt für einen Einpersonenhaushalt 1.572 Euro im Monat. Besonders von Armut und Ausgrenzung bedroht sind Alleinerzieherinnen, Kinder, Arbeitslose und alleinstehende Frauen in der Pension.
Wer armutsgefährdet ist, erlebt nicht nur eine materielle Benachteiligung, sondern auch soziale Ausgrenzung. Wiedereingliederungsmaßnahmen diesen dazu, Menschen wieder in eine Gemeinschaft zu holen. Zu den wichtigsten Projekten gehört dabei der Verkauf der österreichischen Straßenzeitungen, wie der Kupfermuckn, die von der ARGE für Obdachlose monatlich herausgegeben wird.
Marina Wetzlmaier hat mit Claudia Stadlbauer und Daniel Egger über Erfahrungen aus fast 30 Jahren Kupfermuckn sowie die Bedeutung des Projekts gesprochen.
Ausstellungstipp: „Wir sind Kupfermuckn“: Ausstellung in der Tabakfabrik
Ort: TschicK.Galerie der Prager Fotoschule, Tabakfabrik Linz, Peter-Behrens-Platz 10, 4020 Linz
Ausstellungsdauer: 17. Oktober bis 14. November 2024
Öffnungszeiten: immer am Dienstag von 16.00 bis 18.30 Uhr, sowie nach telefonischer Terminvereinbarung