Sambarhythmen als taktisch frivoler Ausdruck von Protest
Sei es auf Demonstrationen gegen Weltbankkonferenzen bzw. G8 Gipfel oder am Euromayday, immer öfter tauchen mittlerweile in politischen bzw. globalisierungskritischen Kundgebungen in Europa schillernd bunte Gruppen auf, die die Demonstration in eine Art Karneval verwandeln. Armeen rebellischer Clowns tanzen gemeinsam mit radikalen Cheerleadern zu den Trommelrhythmen politischer Sambagruppen.
Als „Tactical Frivolity” bezeichnen sie ihre Strategie, mit der sie Polizei und Öffentlichkeit verwirren möchten und gleichsam einen Kontrapunkt setzen zu gewaltbereiten schwarzen Blocks oder militanten fahnenschwingenden, parolenschreienden DemonstrantInnen.
Women on Air geht in dieser Sendung insbesondere der Frage nach, warum denn ausgerechnet Samba so eine bedeutende Rolle in der neuen bunten globaliserungskritischen Bewegungen spielt. Ist Samba etwa eine politische Musik? Wird bzw. wurde sie auch in Brasilien als Ausdruck von Protest eingesetzt?
Ulla Ebner sprach mit taktisch frivolen SambatrommlerInnen aus Berlin und Wien darüber, was Partystimmung auf einer politschen Kundgebung zu suchen hat, wieso Samba auf die Straße gehört und warum PolizistInnen Sambagruppen lieben und einzelne MitbürgerInnen manchmal auch verstört reagieren.
Sendungsgestaltung: Ulla Ebner
Webtipps:
http://community.attac.at/sambattac.html
http://www.action-samba-berlin.so36.net/