7. april 2007: verstehen!? hannah arendt im trialog

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der wiener salon
  • 7. april 2007: verstehen!? hannah arendt im trialog
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zu gast im studio: nicole delle karth

Der Wiener Salon


nicole delle karth (regie) berichtete von ihrem zugang zum werk von hannah arendt und ihren vorbereitungen und probenarbeit für das stück „verstehen?!“. „am anfang stand die liebe. dann folgte der tod. millionenfach. für hannah ist die erkenntnis „das hätte nie geschehen dürfen“ der ausgangspunkt für die frage: „wie konnte es geschehen?“.
es ist nicht die ruhe des stillstands, auch wenn die sehnsucht nach dem end-gültigen groß ist: sobald bewegung endet, der schwung verloren geht, beginnt das sterben.

Premiere:
17. April 19.30 Uhr – Raum2 |
weitere Vorstellungen:
18. April – 5. Mai (Di – So) 19.30 Uhr |

Karten (18€/12€ erm.): 01 5870504 |

Es spielen:
Karola NIEDERHUBER,
Tania GOLDEN,
Florian CAROVE,

Idee, Buch und Regie: Nicole DELLE KARTH,

Raum: Maren GREINKE,
Kostüm: Caterina CZEPEK,
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Am Anfang stand die Liebe. Dann folgte der Tod. Millionenfach.
Für Hannah ist die Erkenntnis „Das hätte nie geschehen dürfen“ der Ausgangspunkt für die Frage: „Wie konnte es geschehen“?

Im Gespräch, in der Kontroverse mit sich selbst macht sie sich auf die Suche nach dem Warum. Zum Emotionalen Ich und zum Intellektuellen Ich gesellt sich das Öffentliche Ich. Hier, im Inneren, in der stillen Mitte, geht die dreifache Hannah den Weg der Fragen.
Hier ist sie zu Hause, hier findet sie Ruhe.

Doch es ist nicht die Ruhe des Stillstands, auch wenn die Sehnsucht nach dem End-Gültigen groß ist: Sobald Bewegung endet, der Schwung verloren geht, beginnt das Sterben.

„Verstehen?!“ ist kein biographischer Hannah Arendt-Abend. Er nützt nur die realen, historischen Äußerungen Arendts, um den Fragen nach Leben, Liebe und dem Bösen nachzuspüren. Im Anatomiesaal der ehemaligen Veterinärmedizinischen Universität wird – mit theatralen und audio-visuellen Mitteln – diesmal der Mensch seziert, auf der Suche nach seiner Menschlichkeit.

Wer war Hannah Arendt?
Hannah Arendt (*1906, + 1975) gilt als bedeutende Philosophin – sie selbst lehnte diese Einordnung ab und bevorzugte für ihre Tätigkeit die Bezeichnung „politische Theorie“. Geboren in Hannover, aufgewachsen in Königsberg, floh sie 1933 vor Hitler nach Paris, später nach New York. Staatenlos bis 1951, wurde sie dann amerikanische Staatsbürgerin. In den USA war sie, neben ihrer theoretischen Forschung, als Journalistin und als Professorin an verschiedenen Universitäten tätig.

Weit über wissenschaftliche Kreise hinaus wurde sie mit ihrer Veröffentlichung über den Eichmann-Prozeß bekannt. Ursprünglich als Artikelserie für den „New Yorker“ geschrieben, entfachte das Buch „Eichmann in Jerusalem. A Report on the Banality of Evil“ (dt. 1964: Eichmann in Jerusalem: Ein Bericht von der Banalität des Bösen) eine erbitterte Kontroverse. Wie konnte eine Jüdin so gefühllos über die Leiden der Juden schreiben? Wie konnte sie in Eichmann, dem Monster, einen „gedankenlosen Bürokraten“ sehen, wo er doch sechs Millionen Juden auf dem Gewissen hatte?

Auch an einer anderen Begebenheit in ihrem Leben entzünden sich die Phantasien: als 18-jährige Studentin hat sie eine Liebesbeziehung mit ihrem Lehrer Martin Heidegger, dem großen Philosophen. Trotz seiner fragwürdigen Haltung Hitler und dem Nationalsozialismus gegenüber bleibt Arendt ihm bis zu ihrem Tod freundschaftlich verbunden: Wiederum wird ihr als Jüdin das von manchen übel genommen.

Hannah Arendt ist bis in die Diskussion der Gegenwart aufgrund ihres eigenständigen Denkens und der von ihr entwickelten Theorie zum Totalitarismus, ihrer Forderung nach pluralistischer Konfrontation im politischen Raum, ihrer Auseinandersetzung mit den Begriffen des Arbeitens, Herstellens und Handelns, des Denkens, Wollens und Urteilens, des Bösen und der Liebe von hoher Relevanz.
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karten unter +43 [1] 5870504, kontakt & info: 3raum anatomietheater, +43 [650] 3233377, http://www.3raum.or.at/ |
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Nicole Delle Karth – Schauspiegel
3raum Anatomietheater

Beteiligte:
Christine Reiterer (Gestalter/in)
Franz-Martin Pollany (Produktionspersonal)
Georg Wagner (Produktionspersonal)
Nicole Delle Karth (Interviewgast)

Bilder

7. april 2007: verstehen!? hannah arendt im trialog - zu gast im studio: nicole delle karth
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