Mitschnitt der Diskussionsveranstaltung. (Tonqualität bei Publikumsbeiträgen leider nicht so gut.)
Theaterwissenschaft und Postnazismus
Diskussionsveranstaltung
Mo, 16. Juni 2008
19 Uhr, Schreyvogelsaal
Hofburg – Batthyanystiege, 1010 Wien
Vor 65 Jahren, im Mai 1943, gründete der Nationalsozialist Heinz Kindermann das Zentralinstitut für Theaterwissenschaft an der Universität Wien. Zwar wurde Kindermann 1945 die Lehrbefugnis entzogen, doch schon wenige Jahre später gelang ihm die Re-Etablierung als Institutsvorstand des numehrigen Institut für Theaterwissenschaft. Kindermann emeritierte 1966. Ihm folgte Margret Dietrich als Institutsvorständin nach. Auch sie war Mitglied der NSDAP.
Kindermanns Schriften befinden sich nach wie vor unkommentiert in den Bibliotheken der Univiersität Wien. Trotz ihrer NSDAP-Mitgliedschaft, soll in naher Zukunft eine Straße in Wien-Floridsdorf nach Margret Dietrich benannt werden.
Wir wollen den kritischen Blick auf den postnationalsozialistischen Umgang des Instituts mit der eigenen NS-Vergangenheit richten. Wo setzen sich inhaltliche Kontinuitäten bis heute fort? Wie wurde und wird auf Versuche reagiert, die Geschichte des Instituts öffentlich zu thematisieren?
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Es diskutieren:
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Birgit Peter
Lehrbeauftragte am Institut für Theater-, Film, und Medienwissenschaft an der Universität Wien, Mitherausgeberin von «Wissenschaft nach der Mode»? Zur Gründung des Zentralinstituts für Theaterwissenschaft an der Universität Wien 1943
Peter Roessler
Professor für Dramaturgie am Max Reinhardt Seminar, Mitherausgeber von Theaterwissenschaft und Faschismus (1981)
Gerhard Scheit
Autor von Verborgener Staat, lebendiges Geld. Zur Dramaturgie des Antisemitismus (1999), Die Meister der Krise (2001), Jargon der Demokratie (2006); Mitherausgeber der neuen Jean Améry-Werkausgabe (2002-2008), Mitherausgeber von Theaterwissenschaft und Faschismus (1981)
Eine Veranstaltung der Basisgruppe Theater-, Film- und Medienwissenschaft
www.thewi.at