1981 wurde das Gebäude Währingerstrasse 59 von Gruppen und Individuen der Zivilgesellschaft in Besitz genommen. 2011 jährt sich dieses Ereignis zum 30. Mal. Eine Gelegenheit um Menschen zum Experiment WUK zu befragen und über bisherige Erfahrungen zu bilanzieren und zukünftige Entwicklungen zu diskutieren.
Heinz Granzer war als Dokumentarist von der ersten Stunde an dabei. Im Gespräch erzählt der Aktivist der Videoalternativgruppe im WUK von seinen Visionen für das WUK und den „Sündenfall“ des WUKs bei der Auseinandersetzung mit den BesetzerInnen der Gassergasse.
Sendungsgestaltung: Margit Wolfsberger
es war damals die Zeit der ersten spektakulären Wiener Häuserbesetzungen in der Windmühlgasse, Liniengasse und wie angeführt Gassergasse. Das WUK war zuvor bis Ende der 1970er-Jahre das TGM (heute in der Wexstraße, 1200 Wien) und stand danach leer. Die Stadt hatte keine Pläne, wie dieses große Haus weiter zu bewirtschaften sei – wie das damals mit anderen Häusern auch der Fall war. Vor allem junge Leute aus der damaligen Punk-Szene, allein stehende Mütter mit Kleinkindern, junge Familien ohne leistbare Unterkunft und Künstler jeden Alters aus der freien Szene (bildende, darstellende, Musiker_innen), die Platz zum arbeiten suchten, begannen damals, diese Häuser zu besetzen und für ihre Interessen zu nützen, solange bis sie entweder so glücklich waren, dem Hausbesitzer gemeinsam ein Nutzungskonzept vorzulegen, welches auch für ihn von Vorteil war, oder eben zwangsweise „entfernt“ wurden.
Dieselben Bewegungen gab es bereits Mitte bis Ende der 70er in Berlin, London und Paris. Das Berliner „Tacheles“ ist z.B. ein rel. spätes aber gelungenes Resultat einer solchen Berliner Hausbesetzung. Leider wurde es 2012 endgültig geschlossen.