Radio Netwatcher vom 28.9.2012 – Vergessen 2.0 – Von digitalen Radiergummi bis zum Recht auf informelle Selbstbestimmung
Willkommen beim Vergessen 2.0!
Unsere Generation der 40 plus hatte noch die Chance, dass Babyfotos vielleicht 10 oder 150 gibt oder gab bis zu unserem 1. oder 4. Geburtstag.
Dieses eine oder andere Foto machte damals die Runde.
Die heutige Jugend hat diese Chance leider nicht mehr.
Vermutlich gibt es in der Zeit zwischen 1. und 4. Geburtstag sogar 10.000 Bilder.
Zählt man jene dazu die auch von 3. Stellen zb. Überwachungskameres oder von Freunden in sozialen Netzwerken in Verbindung stehen.
Was aber wenn die eine Jugendsünde aus Vortagen.
Man jung brauchte das Geld.
Vielleicht auch das Netz vergessen soll.
Wie soll man damit umgehen?
Soll es sowas wie eine Sucidemachine oder einen digitalen Radiergummi geben?
Wo zieht man die Grenze zwischen einer privaten Jugendsünde oder einer ebenfalls sogenannten Jugendsünden von Konzernen zb. Fokushima die gerne ihre Umweltkatastrophe auch gern mit einem digitalen Radiergummi auslöschen wollen.
Wer entscheidet dieses und wo zieht man die Grenze?
Wo ist das ein einfaches Recht auf informelle Selbstbestimmung und wo ist es Geschichtsfälschung?
Welches Recht wiegt schwerer? Transparenz oder Persönlichkeitsrechte?
Was aber wenn ich vor 10 – 20 Jahren jemand einen Brief auf Papier geschickt hatte.
Heute der Meinung ist, dass er zu dem Inhalt heute nicht stehen würde.
Ruft man dann die Empfänger an u. bitte diesen Brief zu vernichten oder zu verbrennen?
Sowie allen denen diese Empfänger diesen Brief weiter gaben oder davon erzählt haben diesen zu vergessen oder auch zu vernichten?
Man sieht was in der realen Welt absurd klingt.
Wirft in der digitalen Fragen auf über die Machbarkeit solcher Diskussionen.
Wir waren auf einer Datenschutzkonferenz wo die ganze Bandbreite an Datenschutzthemen gab.
Heute widmen wir uns in der Sendung über das digitale Vergessen 2.0
Von der Datenschutzkonferenz der EU vom 27.-28.10.2012 Thema: „Von Jägern, Sammlern und Piraten“
Datenschutz, Neue Medien und Technologien in der Europäischen Union
Vorträge:
NIKOLAUS FORGÓ, Leiter des Instituts für Rechtsinformatik, Universität Hannover
Datenschutz und Datensicherheit
WALTER PEISSL, Institut für Technikfolgen-Abschätzung, Österreichische Akademie der
Wissenschaften
Privacy by Design
Diese Tagung behandelt mit großer Bandbreite dringende Fragestellungen zum
Datenschutz in Europa. Im Fokus stehen dabei insbesondere die jüngsten Vorschläge der
Europäischen Kommission für einen neuen europäischen Datenschutz-Rechtsrahmen
sowie die Themenkreise Soziale Medien/Netzwerke (Web 2.0) und die Problematik der
Vorratsdatenspeicherung. Ebenso diskutiert werden brandaktuelle Themen wie das „Recht
auf Vergessen-Werden“ und die Verantwortung privater Unternehmen sowie das
Spannungsverhältnis zwischen Datenschutz und Urheberrechtsschutz (Stichwort ACTA –
Anti-Counterfeiting Trade Agreement, deutsch: Anti-Produktpiraterie-Handelsabkommen).
Kontroverse Standpunkte sollen aufgezeigt und diskutiert werden.
Playlist/Bonustrack:
steretyp meets topoke – die 99
(Protestlied der Occupyzeit „Wir sind nicht die 99 % die für die Krise zahlen)