Das Thema Bildung ist seit Monaten ein Zankapfel der Regierungskoalition und seit Jahrzehnten ein Grabenkampf der Ideologien, zumindest dann, wenn Mensch nur die Bildungspolitik und dabei speziell die parteilich geführte Debatte vor Augen und in den Ohren hat.
Aus gegebenem Anlass, die ersten Überblicksergebnisse der beiden Bildungs-Vergleichsstudien, PISA 2006 und PIRLS 2006 sind da, widmet sich die FROzine am 24. Januar und in zwei Wochen, am 7. Februar, dem Thema Bildung, Bildungspolitik und Bildungschancen bzw. Bildungsziele.
Die Pisa – Studie 2006 legte erstmals den Schwerpunkt auf die Naturwissenschaften und hat gleichzeitig, wie schon 2000 und 2003, die Lesekompetenz und die mathematischen Fähigkeiten von SchülerInnen im Alter von 15 Jahren unter die Lupe genommen. Zu den ersten Ergebnissen zählen die, schon aus den vorherigen Jahren bekannten Ländervergleiche über Ländermittelwerte, aber auch Vergleiche in den Verteilungen der SchülerInnen und ihrer Leistungen nach Leistungsgruppen. Dabei werden sowohl in Pisa, als auch in Pirls, einer Studie, die sich der Lesekompetenz der 10 Jährigen widmet, die sogenannte Risikogruppe, eine mittlere Gruppe und die Spitzengruppe unterschieden.
Bezogen auf Österreich zeigt sich über alle Inhaltsbereiche und in beiden Studien, dass es große Risikogruppen gibt, denen im Vergleich mit den Ländern, die am besten abgeschlossen haben, kleinere Spitzengruppen gegenüberstehen. Besonders auffällig ist etwa, dass die Gruppe derer, die in mehreren oder gar allen drei Bereichen zu den Risikogruppen zählen, groß ist, während nur wenige in mehreren Bereichen oder gar allen drei Bereichen in die Spitzengruppe Eingang gefunden haben. In der Risikogruppe finden sich SchülerInnen, deren Fähigkeiten massiv eingeschränkt sind und die, etwa im Falle des Lesens kaum in der Lage sind Textteile in enem längeren Text zu finden und die Inhalte von Texten kaum bis nicht erschließen können.
Aber mindestens ebenso wichtig, wie die Ergebnisse, ist, was davon abgeleitet wird, welche bildungspolitischen Konsequenzen gezogen werden und welche neuen Konzepte entstehen. Kurz, wir haben zwei Experten Fragen zu den Ergebnissen und ihren Einschätzungen und Erfahrungen, welche Wirkungszusammenhänge sich hinter den Ergebnissen finden lassen, gestellt, wie sich die Ergebnisse erklären lassen und auch was Sie von der Bildungsdebatte halten.
So führte Michael Schweiger ein Interview mit Dr. Johann Bacher, Leiter der Abteilung für empirische Sozialforschung am Institut für Soziologie der Johannes Kepler Universität Linz. In dem Interview geht es um die Einschätzungen der Ergebnisse, Hintergünde und um eine Einschätzung der Bildungsdebatte, im speziellen jener Debatte, die der Vorstellung der ersten Ergebnisse beider Studien, am 14.1. im Rahmen des Auftakts der AK – Veranstaltungsreihe „Brennpunkt Bildung” im Wissensturm in Linz nach sich zog und allgemein um seine Einschätzung der bildungspolitischen Schieflagen und Notwendigkeiten.
Unter https://cba.media/8632 kann eine Ausgabe der Arbeiterkammer dazu heruntergeladen werden. Eine Linkliste zu den thematisch sortierten Teilen der gesammten veranstaltun samt Podiumsdiskussion und Publikumsrunde finden Sie am Ende der Sendungsbeschreibung.
Pamela Neuwirth, hat Dr. Michael Sertl, Pädagogische Hochschule Wien zu allgemeineren Bildungsfragen, im Sinne von wodurch unterscheidet sich Bildung von Ausbildung, welche Bildung wozu und speziell zu Hintergünden und Entwicklungen in den Bildungswissenschaften, befragt.
Das Interview mit Herrn Bacher steht im Zentrum der Sendung am 24. Januar, das Interview mit Herrn Sertl bildet dann das Zentrum der Sendung am 7. Februar
Pamela Neuwirth und Michael Schweiger führen gemeinsam durch die beiden Sendungen.
Die Musik, stammt von der Schweizer HipHop -Formation aRAPiata und von lupus, einem französischen Ambient – HipHop Artisten. Beide stellen ihre Musik CC – also Creative Commons lizensiert zur Verfügung.
http://blue.jamendo.com/de/artist/arapiata/
http://blue.jamendo.com/de/artist/lupus/
Linkliste „Neue Befunde alte Probleme”:
Links zu Pisa und Pirls Ergebnissen
http://www.pisa-austria.at/pisa2006/index.htm
http://www.iea-austria.at/pirls/publikat.html
http://www.pisa.oecd.org/pages/0,2987,en_32252351_32235731_1_1_1_1_1,00.html
Link zur Original Ankündigung:
http://fro.at/article.php?id=1407