Gesprächspartner: Heinz Sommer, Besitzer des Cafes
Heinz Sommer betreibt seit Jahren das Cafe Sperlhof in der Großen
Sperlgasse im 2. Wiener Gemeindebezirk. Das Cafe wird auch als
«verlängertes Wohnzimmer» gesehen – Herr Sommer schätzt auch Gäste, die
wenig zu einer attraktiven Gewinnspanne betragen. «Es gibt Kunden, die
sind am Tag sechs, sieben Stunden bei uns. Und es gibt Kunden, die
kommen am Tag bis zu zehnmal rein» erzählt Herr Sommer. Er mag seine
Gäste egal ob es Schüler, Studenten, Arbeiter, Direktoren oder
Pensionisten sind.
Für die Kids gibt es Extraräume wie z.B. das
Jugendzimmer mit Fernsehgelegenheit, der Tischtennis- oder
Tischfussballraum. «Denn viele Jugendliche, besonders ausländische
Jugendliche, wissen oft nicht wohin sie gehen sollen, darum kommen sie
zu mir. Im Cafe haben sie genug Raum wo sie ihre Freitzeit verbringen
können. Ich habe sozusagen auch eine Integrationsrolle übernommen: Die
alte Generation mit der jungen zusammenzubringen» sagt Heinz Sommer.
Das Cafe Sperlhof ist eigentlich ein traditionelles Wiener Kaffeehaus mit
langer Geschichte. Vor 1938 gehörte das Kaffeehaus einer jüdischen
Familie. Der Nazi, der sich das Lokal unter dem Nagel riss, flüchtete
1945. Dann wurde es zehn Jahre lang von einem tschechischen Kommunisten
geführt. Mehr in einem Gespräch mit Heinz Sommer.