Elementarteilchen in den Kammerspielen

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Der 1999 auf Deutsch erschienene Roman Elementarteilchen etablierte Michel Houellebecq mit einem Schlag als einen der meist diskutierten Autoren der Gegenwart. Wegen seiner provokanten Thesen wurde der Roman kontrovers aufgenommen, entwickelte sich aber rasch zum Kultbuch.

Bruno und Michel sind Halbbrüder und Söhne einer Mutter, die ihr Leben ganz der Entfaltung ihrer eigenen persönlichen Freiheit gewidmet hat. Beide werden getrennt von ihren Großmüttern aufgezogen. Bruno, der Lehrer wird, entwickelt eine lebenslange Sexbesessenheit, hat aber beim anderen Geschlecht kaum Glück. Er ist der Prototyp eines modernen Menschen, der, überfordert vom Kampf um Anerkennung in Beruf und Liebe, seine Erdenzeit zwischen Supermarkt, Arbeitsplatz und Swingerclub verbringt. Der depressiv wirkende Michel, der ein bekannter Forscher auf dem Gebiet der Molekularbiologie wird, zeigt dagegen zeitlebens eher wenig Interesse an Sex und Frauen. Er sucht nach der Formel, die das Leben ohne Leid und Altern ermöglicht. Am Ende steht die bahnbrechende Entdeckung für die Erzeugung einer neuen geschlechtslosen und unsterblichen Menschenrasse: Das Klonen.
Die beiden Helden begegnen in ihrer „lebenslänglichen Höllenfahrt“ jeweils einem möglichen Lebenspartner, der für beide die Möglichkeit zur Überwindung all ihrer Leiden verspricht. In dieser romantischen Setzung erleben sie die Hoffnung auf das große Glück, aber auch das Leid einer Liebe, die sich nicht erfüllen darf in einer Welt, in der selbst
das Private Marktgesetzen unterworfen ist. Die Ausweitung der Kampfzone ins Private als Folge eines nicht mehr zu bremsenden Turbokapitalismus.

Österreichische Erstaufführung: 13.09.2008
Spielstätte: Kammerspiele
Dauer: 1 Std. 45 min.

Inszenierung
André Turnheim
Bühne
Stefan Heyne
Kostüme
Barbara Aigner
Sound
Stefan Schreck
Dramaturgie
Franz Huber

Besetzung
Michel Djerzinski
Daniel Doujenis
Bruno Clement
Georg Bonn
Janine „Jane“ Ceccaldi
Silvia Glogner
Annabelle
Gunda Schanderer
Christiane
Isabella Szendzielorz

Interview mit dem Regisseuir André Turnheim

Sendungsgestaltung: Hannelore Leindecker

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