Im ersten Teil der Sendung wurde von Dr. Wilhelm Wadl die Entwicklung der Arbeiter/innenbildungsvereine seit der Einführung des Vereinsrechtes im Jahr 1867 beleuchtet. Der zweite Teil zur Geschichte der Kärntner Arbeiter/innenbewegung fokussiert die Bildungsbestrebungen der Arbeiterschaft, vor dem Hintergrund der Ersten Republik (1920) und dem ersten Jahrzehnt mit Demokratie auf Landesebene.
Dabei wird das schulische Reformwerk von Otto Glöckel und dessen Wirkung auf die Bildung der Arbeiterkinder aufgezeigt. Es werden die Bildungsbestrebungen des Kärntners Josef Afritsch, dem Begründer der Kinderfreunde Bewegung angesprochen. Und, es werden das von Bruno Pittermann, dem ersten Bildungsreferenten der Kärntner Arbeiterkammer, initiierte Projekt der „Wanderbibliotheken“ sowie Otto Neuraths Überlegungen zur „Bildpädagogik“ vorgestellt.
Neue Impulse erfuhr die Arbeiterbildung in den 1920er-Jahren mit Florian Gröger, der in der Landtagswahl 1921 (die erste Wahl mit Frauenwahlrecht) als erster sozialdemokratischer Landeshauptmann Kärntens hervorging.
Ergänzt wird dieser zeithistorische Abschnitt mit einem Portrait der Klagenfurter Tabakarbeiterin Maria Tusch, die als erste Kärntnerin in den Nationalrat gewählt wurde und den ersten Arbeiterbildungsverein von Frauen initiierteNeben den Auswirkungen des Verbotes der Arbeiterbewegung im Austrofaschismus wird auch die Einverleibung der Arbeiterbildung durch das NS-Regime, insbesondere das Wirken der Deutschen Arbeitsfront (DAF), vorgestellt. Mit der Entstehung der Zweiten Republik beginnt ein neuer Abschnitt der Bildungsarbeit, der in nachfolgenden Sendungen behandelt wird.
Zu Gast in der Live-Sendung – moderiert von Heinz Pichler – sind Univ.-Ass. Mag. Florian Kerschbaumer und Mag. Daniel Weidlitsch, beide Historiker.