Andrej Blatnik: Der Tag, an dem Tito starb

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Der Autor Andrej Blatnik und sein Übersetzer Klaus Detlef Olof lesen auf der Frankfurter Buchmesse.
Ob es das Mädchen ist, das zwei Dorfpolizisten bedrängen, der junge Architekt, der seinen Arbeitsplatz unfreiwillig mit einem Bekannten tauscht und dafür dessen Ehefrau bekommt, oder der Mann, der nächtelang spazieren geht und seine Frau im Glauben lässt, er hätte eine Geliebte – Blatniks Charaktere sind vereinsamt, selbstzerstörerisch, verletzt oder auch gewalttätig und vor allem unfähig zu kommunizieren. Dabei sind die Figuren nicht sprachlos, doch ihre Dialoge verkommen zu Monologen, ihre Stimmen verebben in fast unhörbarem Flüstern.
Schonungslos entwirft der Autor Szenen des ganz alltäglichen Horrors, die dem Leser erschreckend realistisch erscheinen und deren erträglicher Ausgang nur in absurdem, allzu menschlichem Handeln liegen kann. Nichts Spektakuläres prägt diese Geschichten, es ist vielmehr die fahle Normalität außerordentlicher Geschehen, die den Leser frappiert und irritiert auf sich selbst und seine eigene Hilflosigkeit zurückwirft.
Blatniks Erzählband wurde bereits in sieben Sprachen übersetzt.

Beteiligte:
Blatnik Andrej (Autor/in)
Olof Klaus Detlef (Übersetzer/in)
Verlag Folio (Verlag)

Genre: AutorInnenlesung

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