Sinti und Roma. Telefoninterview mit Historikerin Dr. Karola Frings

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Niemals Vergessen – ein Hörmahnmal
  • Sinti und Roma. Telefoninterview mit Historikerin Dr. Karola Frings
    12:52
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30:01 min
Remembering means working. About the remembrance of Sinti and Romanies, who died during the nazi terror
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The gipsy camp at Salzburg-Maxglan (1939-1943)
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30:03 min
Roma, Sinti oder doch Zigeuner? Über sprachliche Unkorrektheiten im Umgang im Minderheiten.
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Erinnern ist Arbeit. Über das Gedenken an Sinti und Roma, die dem Nazi-Terror zum Opfer fielen
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14:48 min
Antiziganistische Zustände. Geschichte, Kontinuitäten, Ursachen.
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59:33 min
Niemals Vergessen! Sinti und Roma im Nationalsozialismus. Eine Spurensuche in Halle/S., Magdeburg und Nordhausen.
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Zum Scheitern einer politischen Lösung für die in Berlin im Bethanien untergekommenen Romafamilien
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Unkus letzter Tanz
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Das Leid des Franz Rosenbach und die deutschen Wunderwaffen
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Das Verschwinden der Sinti und Roma aus der Stadt Halle/S.

Eine große Bedeutung für die Verfolgung der Sinti und Roma hatte die 1936 gegründete Rassenhygienische Forschungsstelle. Die Rassenhygienische Forschungsstelle war die zentrale nationalsozialistische Ausforschungsinstitution zur sogenannten „Zigeuner-» und „Asozialenfrage». In ihr sollte «wissenschaftlich» bewiesen werden, dass Roma nicht aufgrund äußerer Lebensumstände «asozial» wären, sondern dass dies vererbbar ist. Deshalb sollten sie in Arbeitslager gesperrt und zwangssterilisiert werden. In der Rassenhygienischen Forschungsstelle wurde neben medizinischen Untersuchung auch «Ahnenforschung» betrieben. D.h. in welchen Verwandschaftsverhältnissen die Sinti und Roma zueinander stehen. Man wollte nachweisen, dass die Roma vorwiegend «Mischlinge» seien, die aus Ehen mit Asozialen und Kriminellen hervorgingen. Der Leiter der «Forschungsstelle» Ritter vertrat die Meinung dass sie minderwertiges Erbgut in sich trügen, daher asozial, arbeitsscheu und primitiv seien. Sie stellten eine Klassifizierung von «Vollzigeunern» und «Zigeunermischlingen» auf. Die Arbeiten ´der Forschungsstelle hatten allerdings mit Wissenschaft nicht das geringste zu tun. Die Ergebnisse dienten politischen Zwecken und waren zusammen mit der systematischen Erfassung die Grundlagen für die Vernichtung Hunderttausender europäischer Roma und Sinti. Welche Bedeutung diese Rassenhygienische Forschungsstelle nun genau für die Deportationen und die Vernichtung hatte, dazu ein Interview mit der Historikerin Dr. Karola Fings. Sie ist stellvertretende Leiterin des NS-Dokumentationszentrums in Köln und hat den Einfluss der Forschungsstelle auf die Entscheidungspraxis in Köln und in anderen Orten des Rheinlandes untersucht.

Tagesaktuelle Redaktion / Radio Corax

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