Wie überall in Österreich trifft man auch in Oberösterreich auf Denkmäler, die den Gefallenen der Weltkriege gewidmet sind. Manche befinden sich auf einem zentralen Platz, viele liegen in der Nähe der Kirche und sind nicht leicht zu finden. Sie ermahnen uns, der „für Heimat und Vaterland gefallenen Helden“ zu gedenken. Doch von welchen Heldentaten ist da die Rede? Von welchem Vaterland und von welcher Heimat? Die emotionsgeladenen Begriffe verwischen die Unterschiede zwischen Kaiserreich, NS-Diktatur, Erster und Zweiter Republik. Welches Verhältnis zur Geschichte drückt sich in diesen Bezeichnungen aus, welche Absichten verfolgten die Errichter der Kriegerdenkmäler? Welcher Opfer von Feindschaft und Krieg wollten sie gedenken, welcher nicht?
Wer hier nachbohrt, kann zu dem Schluss kommen, dass Kriegerdenkmäler zwar der Opfer von Hass und Feindschaft ein Andenken bewahren, zugleich aber Anlass für neue Feindschaften geben. Widersprüchliche Interpretationen der Zeitgeschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln, Fragen nach Tätern, Opfern, nach Zivilcourage und Mitläufertum können stets an ihnen aufbrechen.
Zeitgeschichte im öffentlichen Raum der eigenen Heimatgemeinden wird für die SchülerInnen der Handelsakademie Lambach zum Ausgangspunkt für Fragen nach ideologischen Differenzen und politisch-historischen Rahmenbedingungen: Wer setzte sich maßgeblich für die Errichtung des Kriegerdenkmals im eigenen Ort ein? Welche Umstände führten dazu? Wer war aus welchen Gründen für oder gegen dieses „Erinnerungzeichen“? Bei welchen Ereignissen stand und steht es immer noch im Mittelpunkt des Geschehens? Welche Geschichte(n) erzählt das Kriegerdenkmal, welche verschweigt es?
In einer öffentlichen Präsentation zeigen die SchülerInnen der Handelsakademie Lambach ihre Statements zum Thema „Feindschaft”, Geschichte und Erinnern.