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Vieles, aber nicht alles was aus Kärnten kommt, ist Best of Böse. In der Sendung bringen wir Licht ins Dunkel der politischen Unkultur der FPK. Aber wir stellen auch Robert Musils Literatur vor; und was wenige wissen: Klagenfurt hat ein eigenes Robert-Musil-Museum.

Giftpilz + Spaltpilz

FPK? Tja, ein Alptraum wird war. Das BZÖ Kärtnen wird am Samstag mit der FPÖ fusioniert. Natürlich steht dieses ganze Un-Projekt auf wackligen Prinzessinnenbeinen. Und dann wirft wenig überraschend ein Korruptionsvorwurf einen Schatten über dieses Dunkel.

Seit wenigen Wochen kursiert in den Medien, was diese Woche beschlossen werden soll. Die Abspaltung der Kärtner Orangen und Neugründung der FPK, die dann mit der Bundes-FPÖ kooperieren wollen; eine Fusionierung gegen die sogar Jörg Haiders Mutter eintritt. Es liegt also wie immer vieles im Argen. Doch die Zeit holt manchen ein, zum Beispiel Uwe Scheuch, von den Scheuch Brothers. Noch letztes Jahr bemühte sich Uwe Scheuch um einen russischen Investor, um Parteispenden zu lukrieren. Das Gegengeschäft: eine österreichische Staatsbürgerschaft. Nun soll die Staatsanwaltschaft ermitteln.

Bei einer Pressekonferenz in Wien erklärte der BZÖ-Bbmann Bucher, dass es undemokratische Manipulationsversuche von Uwe Scheuch und seinem Team gäbe; beispielsweise wurde der Vize-Bürgermeister von Steuerberg, obwohl er Obmann des BZÖ/FIK sei und bei der letzten Wahl 54% der Stimmen bekam, als Delegierter abgesetzt, da er nicht bereit war den undemokratischen Kurs von den Gebrüdern Scheuch mitzutragen. In vielen Gemeinden werden und wurden die Wahlen der Delegierten nicht ordnungsgemäss durchgeführt. Die Menschen im Lande und auch die Delegierten werden belogen (zum Beipiel die Story vom CSU Modell, das nach österreichischem Recht tatsächlich nicht möglich ist); zudem würden viele Bürgermeister durch die zuständigen Referenten aus der Landesregierung unter Druck gesetzt. Die Zahl der Delegierten würde auch laufend nach unten korrigiert. Am Anfang waren es noch 500, dann 400 und jetzt (Stand: 13. Jänner 2010) sind es nur noch 300.

Vielleicht radiert sich das BZÖ bzw. die FPK selbst aus? Ein Ausschnitt aus der Pressekonferenz, der die Kollegen von Radio Orange von der Sendung „Trotz allem“ beigewohnt haben.

Der Mann ohne Eigenschaften

Ausgerechnet in Klagenfurt befindet sich das Robert-Musil-Museum.

„Ein dummer Mensch wirkt gewöhnlich schon darum eitel, weil ihm die Klugheit fehlt, es zu verbergen; aber eigentlich bedarf es nicht erst dessen, denn die Verwandtschaft von Dummheit und Eitelkeit ist eine unmittelbare.“

Robert Musil, Über die Dummheit (1937)

Robert Musil war Physiker, Philosoph und Schriftsteller und hat ein breites literarisches Werk hinterlassen. „Der Mann ohne Eigenschaften“ ist zweifelsohne sein bekanntestes Werk, das heute aber etwas in Vergessenheit geraten ist. In Musils Buch wird nicht nur der Niedergang von Kakanien, die K&K Monarchie beschrieben, er war es, der mit der Genialität abrechnete (denn wenn schon ein Rennpferd genial ist?) und hat den verheissungsvollen Aufbruch in eine Neue Zeit, der nur kurz währen sollte, beschrieben.

„Es ist nichts so schwer, wie mit einem Menschen in ein Schicksal verflochten zu sein, den man nicht genügend liebt!“ Aus „Der Mann ohne Eigenschaften“ (1. und 2. Buch)

Jedenfalls hatten die Kollegen vom Freien Radio Corax in Halle die geniale (jaja) Idee, den Robert-Musil-Biographen Karl Corino zu interviewen. Darüberhinaus haben wir Ausschnitte aus einer Theaterinszenierung zu Musils Buch „Die Schwärmer“ vorbereitet und stellen das Robert-Musil-Museum vor – damit es wieder einen Grund gibt nach Kärten zu reisen.

Am Mikrofon: Pamela Neuwirth

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