„Wer die Macht hat, hat das Recht“ – nicht nur ein Sponti-Spruch, sondern eine sehr kurzgefaßte Analyse nach allen Regeln des historischen Materialismus. Nein, ganz so wissenschaftlich gehen Rosi und ´Ce auch dieses Thema nicht an. Die Sendung ist mehr ein Parforceritt durch die Materie. Eine Stunde ist viel zu wenig Zeit, um all die Widersprüchlichkeiten und Hinterhältigkeiten in den Versuchen, die Gesellschaft mittels niedergeschriebener Codices zu „ordnen“, auch nur seriös anzureissen. So geht es um das „Kriegswirtschaftliche Ermächtigungsgesetz“ genauso wie um die Rechtsgrundlagen für John Rambos Handeln, um arme Polizisten, die tagtäglich ihr Leben riskieren und dabei halt versehentlich 14jährige Buben erschiessen, um den UNO-gerechten Krieg, um den Unterschied zwischen gesetztem Recht, Richterrecht, Naturrecht und „realem Recht“ – und natürlich um die Frage: „Cui bono?“
Die Hoffnung auf den Rechtsstaat bleibt da natürlich doch etwas auf der Strecke. Naja, was soll denn auch ansonsten rauskommen, wenn zwei anarchistisch gesinnte Menschen sich mit diesem Thema beschäftigen?