Neben der 14-tägigen Sendereihe von regional produzierten Radiobeiträgen gibt es im Rahmen des Projekts «unsere Meinung ist zumutbar» auch sechs Sondersendungen, die zu verschiedenen Anlässen eigens produziert werden.
Für diese zweite Sondersendung war Manfred Kinzer von Radio Helsinki in Graz bei sozialhistorischen Rundgängen durch die Bezirke Gries und Lend dabei. Einer der Spaziergänge verlief unter dem Aspekt der Generationen der andere unter dem Aspekt der Gesundheit. Die Geisteswissenschafterin Edith Zitz vom Verein XENOS – Verein zur Förderung der soziokulturellen Vielfalt, führte durch die Nachmittage.
Die Bezirke Gries und Lend wurden und werden auch Murvorstadt genannt und sind nach wie vor die Bezirkte, wo tendenziell die ärmeren Leute wohnen: das Proletariat, die Armen und auch die Zugewanderten.
Der Bezirk Gries ist auch der Bezirk, der der traditionelle Rotlichtbezirk der Stadt ist. Was nicht heißt, dass nicht auch anderswo in der Stadt Sexarbeit, Sexdienstleistungen angeboten werden.
Der Rundgang führt vorbei an Pestsäulen, Armenhäusern, Gebärhäusern für ledige Frauen, Die Geisteswissenschafterin Edith Zitz geht auch auf die zum großen Teil männlich dominierte Geschichtsschreibung ein.
Bei den Rundgängen wird das Thema Armut in historischer Perspektive aber auch in der heutigen
Situation beleuchtet. Es werden die landschaftlichen Gegebenheiten wie auch sozioökonomische Faktoren mit in die Analyse genommen.
Viele der Erkenntnisse sind nicht nur auf Graz bezogen sondern auch auf viele andere Städte
umlegbar.
Sie hören einen Rundgang, der auf sehr vielfältige Weise das Thema Armut und soziale Ausgrenzung vor Ohren führt.