Die Musik, die Sie hier hören, sollten Sie so laut wie möglich hören, so laut Sie [und ihre Mitmenschen!] es ertragen. Nur dann wird sie sich Ihnen wirklich erschließen. Sie hören Musik aus dem Album „The Inner Mounting Flame“. Es spielt das Mahavisnu Orchestra gegründet vom britischen Jazz- und Rockgitarristen und Komponisten John McLaughlin.
John McLaughlin hat das Image eines Rockstars, er wurde in diesem Sinne „gepusht“. Auch die Verkaufsziffern seiner Platten bewegen sich in jenen Rockstar-Höhen, von denen Jazzmusiker normalerweise nur träumen können. Er erschien in den sechziger Jahren auf der Londoner Szene und gehörte von Anfang an zu jener Gruppe von Musikern, die man, zum Leidwesen vieler „Experten“, sehr schwer in irgendeine Kategorie einordnen konnte. Dies war die „Free-Jazz“-Ära, in der alle bis dahin verbindlich gewesenen Kriterien zertrüm¬mert oder zumindest einmal in Frage gestellt wurden.
Was John McLaughlin machte, entsprach genau dem sich eben anbahnenden Stil, der die siebziger Jahre dominieren sollte — und der bis jetzt keinen eindeutigen Namen hat: „electric Jazz“ sagte man, oder „fusion music“, und immer wichtiger wurde das Einbeziehen asiatischen Musikgutes. Das Instrumentarium des Mahavishnu-Orchestra erinnert, ebenso wie die Lautstärke, an herkömmliche Wald- und Wiesen-Rockgruppen, und hat bestimmt zu dem ungeheuren Massenerfolg erheblich beigetragen.
„Mahavishnu“ bedeutet: göttliche Kraft, Mitgefühl und Gerech¬tigkeit. John McLaughlin hat einmal gesagt: „Gott ist der Meistermusiker… ich versuche einfach, Ihn zu erreichen, indem ich mich selbst Sein Instrument sein lasse …“