Nach den beiden Sendungen mit Manuela Mittermayer als Gastgeberin/Moderatorin und Michaela Schoissengeier an den Reglern nun wiederum “Summerau,96” mit Erich Klinger, der in der September-Sendung jüngst entstandene Texte mit Bezug auf seinen mehrwöchigen Aufenthalt in einer deutschen, auf Erkrankungen der Psyche ausgerichteten, Klinik zum Besten gab.
Simbach steht dabei für den Ort, die Örtlichkeit der Klinik und vor allem auch für die Zustände, die einen soweit gebracht haben, dorthin freiwillig zu gehen.
“Noch eine halbe Stunde bis zum Abendessen. Ich habe keine Lust, aufs Zimmer zurück zu gehen oder in der Cafeteria zu warten, bis es 18 Uhr ist. Daher schwinge ich mich aufs Fahrrad und durchstreife die Umgebung. Obwohl ich bedächtig fahre und keine große Entfernung zur Klinik erreiche, bemerke ich an mindestens 10 Plätzen rasenmähende Menschen.
Meist haben die Grashalme seit der letzten Mähung bestenfalls einen oder zwei Zentimeter zugelegt. Auch erstaunt mich das unabgesprochen uniforme Handeln dieser Menschen. Wir mähen nach der Arbeit, wir mähen vor dem Abendbrot, wir mähen, weil wir Ordnung lieben, weil wir die Stille nicht aushalten, das Untätig sein, das zurückgeworfen werden auf sich selbst, die Fragwürdigkeit der eigenen Existenz, den Wildwuchs im eigenen Garten…. Spätestens nach dieser Entdeckung wusste ich: es ist nur scheinbar klar, wo die Klinik beginnt und wo sie aufhört.”
“Summerau,96” wird gefördert von: Land OÖ, Stadt Linz, BKA und GAV.