Ich weiß nicht, ob es jemals jemand unternommen hat, den Bekanntheitsgrad von Louis Armstrong zu ermitteln. Würde es jemand tun, so würde er einen ungemein hohen Prozentsatz
als Ergebnis bekommen – und zwar weltweit. Es würde sich zeigen, dass Louis Armstrong bekannter ist als Zahnpasten, Politiker, Waschmittel und Schnulzensänger. So ist das schon viele Jahrzehnte – und es wurde ohne Werbung erreicht.
In dem Album, das Sie heute hören, erleben Sie Satchmo als Trompeter und Jazzrevolutionär.
Viele hatten versucht, etwas zu tun. Satchmo kam und tat es. Das war seine Revolution. Dazu war er berufen, weil er sein Instrument so meisterhaft beherrschte wie kein anderer vor und nur wenige nach ihm – und weil er eine dominierende Persönlichkeit war – das eine ergänzte das andere. In der Zeitspanne, die dieses Album umfasst – etwas mehr als 3 Jahre -. hat sich beides in einem erstaunlichen Ausmaß entwickelt: die Technik und die Persönlichkeit Louis Armstrongs. Zu Beginn dieser Zeitspanne war er ein hochbegabter Musiker, der Aufsehen erregte – bei den Kollegen, bei den Bandleadern und, nicht zuletzt, beim Publikum. Nach ihrem Ablauf war er nicht nur der brillanteste Solist der gesamten Jazzszene, er war ihre Personifizierung schlechthin, er war „Mr. Jazz » geworden. Er ist es immer noch. Er wird es bleiben.
Viele Jazzfreunde waren entsetzt und eine Welt stürzte ein, als er anlässlich seine 70. Geburtstages erklärte, als den absoluten Höhepunkt seiner Karriere betrachte er jenen Tag in den frühen 60er Jahren, als es ihm gelungen war, mit seiner Aufnahme von „Hello Dolly » die Beatles von der Spitze der Hitparade zu verdrängen.
Satchmo ist nur als Gesamtphänomen erfassbar!
Als Louis Armstrong 1971 starb, trauerte buchstäblich die ganze Welt – nicht nur die Jazzfreunde. Im deutschen Fernsehen gestaltete Joachim Ernst Berendt eine Gedenksendung – und ein Zitat daraus möchte ich als Ausrufzeichen an den Schluß stellen: „Ohne Armstrong gäbe es keinen Jazz. Ohne Jazz keine moderne Tanz-, Pop-und Gebrauchsmusik. All die Klänge, von denen wir täglich umgeben sind, wären anders ohne Satchmo. Ohne ihn wäre der Jazz die lokale Volksmusik von New Orleans geblieben … »
1 The King of the Zulus
2 Tight like this
3 Two Deuzes
4 Weater Bird
5 Westend Blues
6 Yes I´m in the Barrell
7 Cornet Chop Suey
8 Gut Bucket Blues
9 Heebie Jeebies
10 Hotter than that
11 Jazz Lips
12 Muggles
13 Oriental Strut
14 Put ´em dow Blues
15 Savoy Blues
16 Skid-Da-De-Dat
17 Hello Dolly
18 When the Saints go marching in