Der dritte Teil der Radio FRO Sendereihe migration@EU.
Die demographischen Entwicklungen Europas in den letzten Jahrzehnten sind ausschlaggebend für die These, dass Immigration diesen Überalterungsprozess stoppen könnte. Doch inwieweit kann Immigration diesen Prozeß tatsächlich stoppen? Die Sendung versucht sich jenseits von Sozialstaatsdiskussionen zu bewegen – statt dessen wird ein Blick auf diese These geworfen ausgehend von vergangenen Szenarien bis zu möglichen Zukunftszenarien, aber auch auf die tatsächliche Situation von ImmigrantInnen, die den europäischen Arbeitsmarkt bedienen. Viele ImmigrantInnen – von vornherein unter dem Aspekt Verwertbarkeit gehandelt – arbeiten meist in prekären und illegalisierten Bereichen, wo sie dem Prinzip der Duldung unterliegen. Obwohl eine rechtliche Regulierung in einzelnen Staaten und der EU angestrebt wird, findet dies tagtäglich statt. Prekäre Arbeitsverhältnisse bedingen auch prekäre Lebenssituationen der ImmigrantInnen. Und mittlerweile leben ganze Arbeitssektoren von illegalisierten Menschen, die keine Rechte besitzen und gesellschaftlich unsichtbar sind. Wird also unter der These der „überalternden Gesellschaften” nicht in Wirklichkeit eine ökonomische Verwertbarkeit von Migration generell angestrebt (die explizit nicht genannt wird)? Wird die moderne Sklaverei mit dem Argument der Überalterung legitimiert?
Zwei Sektoren des Arbeitsmarktes, in denen viele MigrantInnen in prekären Situationen arbeiten, werden näher beleuchtet: die Hausarbeit und der Landwirtschaftssektor.
Beitrag
eu-migration: Zuwanderung und Arbeitsmarkt – die überalternden europäischen Gesellschaften
Podcast
Migration@EU