Das Ganze und seine Teile. Neues Denken seit der Quantenphysik

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Die Erfolge von Naturwissenschaft und Technik beruhen auf dem mechanistischen Denkrahmen. Dieser fordert Messen, Zerlegen, Widerspruchsfreiheit und Kausalität. Bereits am Beginn des 20. Jahrhunderts zeigte jedoch die Quantenphysik, dass dieses Denken allein nicht in der Lage ist, die Welt der Atome zu verstehen. Dazu bedarf es eines Denkens das zwar Messen verlangt, aber statt Zerlegen Ganzheitlichkeit, statt Widerspruchsfreiheit Komplementarität und statt Kausalität den objektiven Zufall einschließt. Die Allgemeingültigkeit des neuzeitlichen mechanistischen Naturverständnisses wurde so infrage gestellt. Die Sehnsucht, dieses starre Denken zu überwinden, hat aber auch dazu geführt, dass der Begriff Quant oft unverstanden als Allheilmittel gepriesen wird (z.B.: Quantenmedizin, Quantentherapie).

Mehr dazu erzählte der österreichische Physiker Herbert Pietschmann am 11.11.2013 im Kepler Salon.

 

Herbert Pietschmann wurde 1936 geboren und studierte Mathematik sowie Physik an der Universität Wien. Er promovierte 1961 und habilitierte 1966. Es folgten Forschungsjahre bei CERN in Genf, in den USA, Schweden und Deutschland sowie Vortragsreisen durch Europa, die USA und den Nahen Osten, sowie durch Japan und China, wo er, wie ihr dann gleich im Beitrag hören werdet, Interesse an einem Denken ausserhalb unserer abenländischen Logik bekam. Seit 1968 ist Pietschmann Außerordentlicher Universitätsprofessor und seit 1971 Ordentlicher Universitätsprofessor an der Universität Wien. Dort war er Vorstand des Instituts für Theoretische Physik. 2004 emeritierte Pietschmann. Er ist nach wie vor korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Wiener Internationalen Akademie für Ganzheitsmedizin sowie Mitglied der New York Academy of Science und Fellow der World Innovation Foundation.

Einem größeren Publikum wurde er bekannt durch zahlreiche engagierte Vorträge, die besonders der Öffnung des naturwissenschaftlichen Denkens gewidmet sind.

 

Sarah Praschak war bei seinem Vortrag am 11.11.2013 im Kepler Salon vor Ort.

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