Friedrich Achleitner lernte Bogdan Bogdanovic über dessen Literatur in seinem Exil in Wien kennen. Erst mit der Zeit eröffnete sich ihm sein vielschichtiges Œuvre wie auch das bewegte Leben des serbischen Architekten, Literaten, Zeichners, Stadtforschers und des kurzzeitigen Belgrader Bürgermeisters. Achleitner besuchte mit Bogdanovic einige seiner rund 20 Mahnmäler und Gedenkstätten im früheren Jugoslawiens, die von 1951 bis 1981 entstanden. Achleitner ist von der archaischen aber eigenständigen Formensprache fasziniert, die auch sehr tief mit dem jeweiligen Ort verwurzelt ist und die Erinnerung an vielfach schwer fassbare Ereignisse aus der Gemeinschaft schöpft. Achleitner besuchte in weiteren Exkursionen nach und nach alle Gedenkorte und erfüllt ein Versprechen, dass er Bogdanovic, vor dessen Tod gegeben hat. Er versammelt alle diese Orte in einem Buch, das seit Ende 2013 auf Deutsch und Englisch vorliegt. Eine besondere Qualität sind die Fotos, die von Friedrich Achleitner selbst stammen und auch Momente des alltäglichen Lebens an diesen Orten einfangen.
Ergänzende und wertvolle Aspekte zu verschiedenen Hintergründen bringt Doris Lippitsch in das Gespräch ein, Chefredakteurin des Magazins Quer. Sie hat mit Bogdanovic eine Reihe von Gesprächen geführt.
Friedrich Achleitner
Den Toten eine Blume
Die Denkmäler von Bogdan Bogdanovic
Zsolnay Verlag, Wien (DE)
ISBN: 978-3-552-05647-3
€ 35,90 (A)
A Flower to the Dead
The Memorials of Bogdan Bogdanovic
park books, Zürich (ENG)
ISBN: 978-3-906027-35-7
Gestaltung
lenz+ büro für visuelle gestaltung, Gabriele Lenz und Elena Henrich