Josef S. aus der deutschen Universitätsstadt Jena gehörte zu den 8000 Menschen, die am 24. Januar 2014 in Wien gegen den so genannten Akademikerball protestierten. Bei dieser Veranstaltung in der Wiener Hofburg (bis 2012 Wiener Korporations-Ball) treffen sich jährlich rechts- und nationalkonservative Akteure, Vertreter schlagender Burschenschaften und auch extrem rechte Protagonist_innen. Josef sitzt seit dem 24. Januar in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Wien wirft ihm Landfriedensbruch, absichtliche schwere Körperverletzung und schwere Sachbeschädigung vor. Zudem soll er bei den Ausschreitungen, zu denen es im Zuge der Proteste in Wien kam, als „Rädelsführer“ fungiert haben. Die Anklage stützt sich allein auf die Aussagen eines Zivilpolizisten. Trotz des tendenziell entlastenden Verlaufs des 1. Prozesstages am 6. Juni wurde eine Haftentlassung zum wiederholten Mal abgelehnt.
Grund genug, um mal Dampf in Form eines Kommentars abzulassen.
(Verfasst & eingelesen v. Sarah Praschak)