«Und was ist das zweite?» fragten sie den Zauberer.
«Tja, die zweite Sache, die dem Fortschritt bei euch im Weg steht, ist, dass ihr keinen Sinn für Gerechtigkeit habt.»
«Was ist denn das?» fragten die Leute. «Ist das so etwas wie die hölzerne Kiste?»
«Nein», sagte der Zauberer, «das ist kein Ding, das ist ein Prinzip.»
«Aha!» sagte die Leute und nickten mit den Köpfen, als ob sie verstanden hätten, aber in Wirklichkeit hatten sie keine Ahnung, was ein Prinzip war.
«Es heißt ungefähr, dass man jedem genau das gibt, was ihm gebührt, nicht mehr und nicht weniger.»
«Aber das tun wir ja!»
«Nein. Ihr gebt den Leuten nur, was sie wollen, damit sie aufhören zu quengeln. Und wenn sie nicht quengeln, dann kriegen sie gar nichts.»
«Na ja, vielleicht wollen sie es nicht genug, um zu quengeln. Jedenfalls, wer weiß besser, was jemand gebührt, als er oder sie selber?»
Der Zauberer versuchte es zu erklären, aber nach einer Weile gab er erschöpft auf.
«Passt auf», sagte er, «wollt ihr jetzt Gerechtigkeit oder nicht? Es kostet mich nur einen Wink mit meinem Zauberstab, dann wisst ihr, was ich meine und ich erspare mir die Halsschmerztabletten.»
«Na ja», sagten sie, «wenn es dem Fortschritt dient…»
Martin Auer – Gerechtigkeit – BY-NC-SA
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