Vor 50 Jahren unterzeichnete Österreich ein Anwerbeabkommen mit der Türkei. Bis 1974 wanderten 265 000 ArbeitsmigrantInnen ein, überwiegend aus Jugoslawien und der Türkei. Die meisten sind geblieben.
Wie sehen die aktuelle Migrationsflüsse aus, wie leben die ehemaligen GastarbeiterInnen zwischen Gastland und Ursprungsland? Migrationsströme erfolgen in beiden Richtungen, erklärt Ibrahim Sirkeci von London Regent’s University. Die 2. und 3. Generationen schwanken zwischen mehreren Zugehörigkeiten, erinnert Murat Erdogan von der Universität Ankara, der das Euroturksbarometer veröffentlicht. Die ehemaligen GastarbeiterInnen sind heutige PensionistInnen geworden, erzählt Prof. Christoph Reinprecht vom Institut für Soziologie in Wien.
Das Ländle rekrutierte einen großen Teil der GastarbeiterInnen erinnert der Forscher Daniel Furxer, der in Vorarlberg über türkische Betriebsräte forscht.
Deutschland ist es ein Anliegen gewesen, die Leistung der GastarbeiterInnen mit einem ordentlichen Jubiläumsjahr zu würdigen, erzählt der stv. Beauftragte für Integration und Migration Berlins, Andreas Germershausen.
Der Journalist Köksal Baltaci reiste nach Anatolien und machte sich auf die Spuren der ehemaligen GastarbeiterInnen.
Als Österreich fieberhaft über Türkisch als Maturafach debattiert wurde von 2011 bis 2013 an der Universität in Bielefeld/Deutschland bereits in Migrant/innensprachen unterrichtet, erfahren wir zum Schluss.
Diese Sendung ist die erste einer Reihe über 50 Jahre Migration. In den nächsten Sendungen gehen wir in die 60er und 70er Jahre zurück, hören die Geschichten von ZeitzeugInnen und besuchen das deutsche Archiv der Migration in Köln.
Sendungsgestaltung: Laurence Monnot
Musik: Auszüge aus Orient Express by Blancheneige Bazaar Orchestra
Creative Commons Lizenzen, http://www.jamendo.com/en/track/144740/orient-express