Die EU und die europäische Gesellschaft ist in ihrer Haltung gegenüber Menschen auf der Flucht tief gespalten. Aber ein ausreichender Dialog findet nicht statt. Der Diskurs ist von einer sicherheitslogischen Wahrnehmung besetzt und auf Abwehr gerichtet. Eine friedenslogische Perspektive einzunehmen heißt dagegen, die Beziehungen zu Flüchtlingen als Friedensproblem zu betrachten. Alles beginnt mit einem Nein zur Gewalt und einem Ja zu den vielfältigen Anforderungen des Friedens: Gewaltprävention, Konflikttransformation, Dialog- und Prozessorientierung, Anpassung von Interessen an universale Normen und Bereitschaft zu lernen.
Eine Person, die sich mit friedenslogischen Ansätzen in dieser Hinsicht schon zu Genüge auseinandergesetzt hat, ist Hanne-Margret Birckenbach. Sie hat am 22.09.2014 über „Friedenslogische Auswege aus der Gewalt in der europäischen Flüchtlingspolitik” gesprochen, und zwar innerhalb einer Veranstaltung des Kepler Salons in Kooperation mit der Friedensstadt Linz. Sarah Praschak war vor Ort.
Hanne-Margret Birckenbach (geb. 1948) ist Professorin für Europastudien sowie Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Gießen (i.R.) und lebt in Hamburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind präventive Diplomatie, zivile Konfliktbearbeitung und Friedenslogik.