Am 25. November 2014 fand im Rahmen der Globlal Campus Workshopreihe: “Migration in Europa politische und gesellschaftliche Hintergründe” veranstaltet durch Südwind Tirol ein Vortrag zu “Freiheit für Waren, nicht für Menschen. Flüchtlinsabwehr an der Brenner-Grenze” von Stephan Blaßnig statt.
Der Brennerpass ist mit 1.370 Meter Seehöhe der niedrigste und zugleich meistbefahrenste Gebirgspass über die Alpen. Er stellt ein Nadelöhr zwischen Italien Im Süden und Deutschland im Norden dar. Von Innsbruck sind es nur rund 30 Kilometer bis zur „unsichtbaren Grenze“. 10 Millionen PKW und ca. 2 Millionen LKW passieren jährlich die Mautstelle Schönberg. Der Brenner ist der schnellste Weg in den Norden. Aus diesem Grund nehmen auch viele Flüchtlinge diese Transitroute: das weiß auch die Polizei. 2014 wurden über 6.000 Flüchtlinge auf österreichischen Staatsgebiet festgenommen und nach einer fremdenpolizeilichen Überprüfung über den Brenner nach Italien „zurückgeschoben“. Beinahe jeden Tag versuchen v.a. syrische, eritreische und Flüchtlinge aus anderen destabilisierten Kriegsregionen und -ländern in internationalen Reisezügen nach Deutschland und von dort weiter nach Skandinavien in eine friedliche und sichere Zukunft zu kommen. Italienische Medien bezeichnen den Brenner als neuen „Eisernen Vorhang“ .
Stephan Blaßnig ist Politikwissenschaftler und Historiker. Er ist in einer Beratungseinrichtung für Migrant_innen, in der politischen Flüchtlingsunterstützungsarbeit, sowie im antirassistischen Bereich tätig.
Aufnahme der Sendung Michael Gams, Moderation und Technik Mira Kugler.