Ulrik Remy: das Leben – ein Lied.
es taucht das leben
es taucht das leben sein gesicht
in meinen krug
und wie ein hauch von unbestimmter dauer
trinkt es mich aus und saugt sich fest an mir
ein hauch nur, als ein morgen vorgesehn
und als ein gestern schon gelebt:
da gaben deine hände kraft
dein mund sprach vor, was ich dir morgen schenk
wie anders ging der schatten durch den garten
und köpfte rosen, tausend oder mehr
und schrie den ingrimm von sich und
behielt nicht recht
nur wenig tage später, nur ein jahr
und sieben stunden, steh ich vor der tür
salz auf den lippen wie vordem
und halt die rose in verdorrter hand
da taucht das leben sein gesicht
in meinen krug
strahlend vor abend
gehst du bei mir und füllst mich wieder an.
(aus „neue gedichte – von drinnen“)
©ulrik remy