- Vor 70 Jahren am 5. Mai 1945 wurden die Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen und seinen 49 Außenlager befreit. 2015 am Wochenende 9. und 10.Mai fanden zahlreiche Gedenkveranstaltungen in und um Mauthausen statt. Die vom FZ (FrauenLesbenMädchenZentrum) Wien organisierte feministische Befreiungsfeier fand vor Baracke I, dem ehemaligen Lagerbordell von Mauthausen statt. Thema war Sexzwangsarbeit in der NS Zeit, ein Thema das lange keinen Platz fand im Gedenken.
- Der Film „DESERTEUR!“ von der Regisseurin Gabriele Neudecker ist eine fiktionale Dokumentation um die wahren Schicksale von Flachgauer, Innviertler und Mühlviertler Deserteuren im sogenannten Hungerwinter 1946. Er erzählt von deren Desertion aus der Wehrmacht.
- Zum Abschluß hören wir Auschnitte von der offiziellen Befreiungsfeier vom 10. Mai 2015 an der 22.000 Besucher_innen teilgenommen haben darunter auch Überlebende des Konzentraionslagers.
Vor 70 Jahren am 5. Mai 1945 wurden die Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen und seinen 49 Außenlager befreit. Über 22.000 Menschen, Überlebende des Konzentrationslagers sowie zahlreiche PolitikerInnen aus dem In- und Ausland haben am Gedenkzug über den Appellplatz in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen teilgenommen. Begleitet wurde die europaweit größte Gedenk- und Befreiungsfeier erstmals von nationalen und internationalen Chören.
Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich: „In einer Zeit, in der Intoleranz und Diskriminierung sowohl in Österreich als auch weltweit noch immer ein Thema sind, ist es umso wichtiger, sich vor Augen zu halten, zu welchen Konsequenzen diese Haltung vor 70 Jahren geführt hat: nämlich zur Vernichtung von Millionen Menschenleben und zu einem entwürdigenden Umgang mit Menschen.“
Jetzt der Film „DESATEUR!“, der Regieseurin Gabriela Neudecker. Die Österreich-Premiere in Linz, beim Crossing Europe Film Festival 2012 war überschattet von Drohungen aus der „Rechten Szene“ – und nun wird der Film „DESERTEUR!“ endlich für das Publikum in Oberösterreich gespielt: am 22. Mai 2015 im Moviemento Linz und der Lokalbühne Freistadt. Der Film ist eine fiktionale Dokumentation um die wahren Schicksale von Flachgauer, Innviertler und Mühlviertler Deserteuren im Hungerwinter 1946 und spricht von Ihrer Desertion aus der Wehrmacht. Es sind wahre Geschichten und ergreifende Schicksale, die die Regisseurin akribisch recherchierte. Jerneja Zavec hat die Regisseurin Gabriele Neudecker interviewt. Sie erzählt über die Produktion des Film und über die Drehbuchentwicklung. Sie spricht über die Wichtigkeit des Themas, ihre Erfahrungen mit der Veröffentlichung des Film und auch über Drohungen aus der „Rechten Szene“.
Beitrag DESERTEUR von Jerneja Zavec
Eine Frauengedenkfeier bzw. feministisches Gedenken von Frauen hat am 9. Mai 2015 bei der Baracke I, dem ehemaligen Lagerbordell des KZ Mauthausen stattgefunden. „Zur Erinnerung an die Verfolgung, Ermordung und den Widerstand von Frauen, Lesben und Mädchen im Faschismus. In Gedenken an die Frauen und Mädchen, die in Mauthausen inhaftiert waren und im Gedenken an die Frauen, die vom Frauenkonzentrationslager Ravensbrück in das KZ Mauthausen gebracht wurden, und im Lagerbordell zu Sexzwangsarbeit gezwungen wurden.“ Wir hören jetzt Beiträge von maiz, dem Autonomen Zentrum von & für Migrantinnen in Linz und FZ – FrauenLesbenMädchenZentrum / Wien. Es sind Impulse zum Nachdenken über Sexarbeit und Sexzwangsarbeit unter dem NS-Regieme. Jerneja Zavec war vor Ort.
Beitrag Feministisches Gedenken 70 Jahre Befreiung Mauthausen von Jerneja Zavec
Anlässlich des 70-Jahre-Jubiläums wurde der Gedenkzug über den Appellplatz dieses Jahr von internationalen Chören – aus Österreich, Italien, Deutschland, Russland, Tschechien und Frankreich – unter der Leitung von Alfred Hochedlinger sowie der Militärmusik Oberösterreich begleitet. Neben den Begrüßungsworten von Willi Mernyi, dem Vorsitzenden des Mauthausen Komitees Österreich, rezitierten die Schauspielerinnen Konstanze Breitebner und Mercedes Echerer Texte von ehemaligen KZ-Häftlingen während des Gedenkzuges. Hören sie zum Abschluß dieser FROzine einen Ausschnitt aus der Gedenkfeier vom 10. Mai 2015. Der Beitrag startet mit dem italienischen Revolutionslied „Bella Chiao“ das den Einzug der italienischen Delegation begleitet hat. Danach Geschichten von Anna Hackl, Tochter der Langthalers, die zwei geflohene Häftlinge (vor der „Mühlviertler Hasenjagd“) gerettet haben oder die Geschichte der drei Überlebenden Babys vom KZ Mauthausen.
Beitrag 70 Jahre Befreiung Maushausen von Roswitha Kröll
Links: