Verschlungene Wiener Poppfade: Auf untergründiger Spurensuche nach den Sounds der Stadt. Mitschnitt der Soundlecture/Buchpräsentation „Im Puls der Nacht“ von Heinrich Deisl im Club rhiz am 15. Jänner 2013.
Im Puls der Nacht ist sowohl Buch wie Projekt, das mittels Poptheorie, Cultural Studies und Oral History eine Popkulturgeschichte Wiens seit 1955 bloßlegt. Teil I, das hier präsentierte Buch, beschäftigt sich mit dem monarchistischen Erbe Österreichs, der Zwischenkriegszeit und der Formierung erster popkultureller Ansätze ab den beginnenden 1950er Jahren, mit frühen jugendkulturellen Gruppen (Schlurfs, Swings, Halbstarke, …), mit elektrischer Musik von Max Brand, mit Operette (Im Weißen Rössl), mit dem „Bundesbahn-Blues“ und dem Herrn Karl von Helmut Qualtinger, mit Swing unterm Hakenkreuz, der Informellen Gruppe, der Proto-Punk-Musik von Novak’s Kapelle, der ersten Phase des Austro-Pop, dem Aktionismus, Filmen wie The Third Man, The Sound of Music, 1. April 2000 und Schamlos sowie mit Lokalen wie der Steffl Diele, dem Club Exil und dem Strohkoffer. Im Puls der Nacht versteht sich als Korrektiv zu Wienmusik-Klischees (Mozart, Austro-Pop) und als alternative Lesart eines Sounds der Stadt.
„Im Puls der Nacht zeigt, dass sich Denken und Tanzen gerade im Nachtleben immer wieder vorzüglich ergänzen.“
(Aus dem Vorwort von Didi Neidhart)
Das Buch erschien Anfang 2013 im Verlag Turia + Kant. Inhaltsverzeichnis und Editorial hier.
Ausschnitte in Textform inklusive Bildern und Videos hier.
Weitere Beteiligte an dem rhiz-Abend:
Moderation: Alois Huber (Laton)
DJs: Andreas Felber (Ö1, Der Standard), Al Bird Sputnik (Trash Rock Archives)
Heinrich Deisl ist u.a. Chefredakteur von skug – Journal für Musik, Bereichsleiter Kunst + Kultur beim Campus & City Radio 94.4 und Dissertant an der Wiener Akademie der bildenden Künste, Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften.