Filmgespräch mit Ulrich Brand, Professor für Internationale Politik, Universität Wien, – via Videostream.
Brand spricht über das Wirtschaftssystem Kolumbiens und über die häufigen Umsiedlungen oder auch Vertreibungen von indigenen Gemeinschaften für die Rohstoffgewinnung. Im Film geht es um die Dorfgemeinschaft Tamaquito im Norden Kolumbiens, die umgesiedelt werden soll, wegen der Kohlemine „El-Cerrejón“, die mit 700 Quadratkilometern der weltweit größte Kohletagbau ist. Die Betreiber der Mine, hinter denen mächtige Rohstoffkonzerne wie Glencore, Anglo Amercian und BHP Billiton stehen, treten mit der Dorfgemeinschaft in Verhandlungen.
Während in Europa Kohlebergwerke geschlossen werden, wird die Steinkohle aus Kolumbien in die ganze Welt exportiert und liefert für Kohlekraftwerke den nötigen Rohstoff zur Energieerzeugung. Auch in der Nähe von Graz, in Mellach, steht noch ein Kohlekraftwerk, dass vermutlich Kohle aus Kolumbien bezieht. Dagegen Widerstand aufzubauen war auch Thema beim Festival.
Moderation: Josef Obermoser
Festival-Schwerpunkt-Tag: Brennpunkte der sozial-ökologischen Krise
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Crossroads. Festival für Dokumentarfilm und Diskurs
Spezial-Programm zum Crossroads Festival 2015 mit Interviews, Film-Gesprächen und Reportagen