Der Arzt Dr. Ernst Ehrlich wurde am 13. Juli 1874 in Beuthen, im heutigen Polen geboren. Er studierte in Berlin und Breslau Medizin und war seit dem 19.April 1902 in Erfurt als Facharzt für Magen- Darm- und Stoffwechselkrankheiten niedergelassen. Zwischen 1933 und 1938 wohnte und praktizierte er im ersten Stockwerk des Gebäudes in der Bahnhofstraße 40.
Als ehemaliger jüdischer Frontkämpfer und vor dem 01.08.1914 niedergelassener Arzt war Dr. Ehrlich 1933 noch vom Verbot der kassenärztlichen Tätigkeit ausgenommen. Ab Oktober 1938 betraf das Berufsverbot alle jüdischen Ärzte. Am 9. November 1938 wurde er verhaftet und am nächsten Tag zusammen mit weiteren 179 Männern von der Turnhalle des Realgymnasiums in das KZ Buchenwald transportiert, wo er bis 26.11.1938 inhaftiert blieb. Ab Juli 1939 war er als letzter „Krankenbehandler“ in Erfurt tätig, d. h. ausschließlich zur Behandlung von Juden zugelassen. Dr. Ernst Ehrlich starb am 13.10.1942 im Ghetto Theresienstadt infolge der unmenschlichen Lebensumstände.
Am 9. November 2010 wurde für ihn eine Denknadel eingeweiht. Auszüge aus den Einweihungsfeierlichkeiten sind hier als Hörstolperstein zu hören.