Das Universitätsorchester Innsbruck begeht in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum, das sich auf zwei sehr unterschiedliche Bezugspunkte seiner Geschichte bezieht:
1920 war das Orchester als ’Collegium musicum‘ gegründet worden, um theoretische Musikwissenschaft mit aktiver Musikpflege zu verbinden — eingebettet in den kulturreformerischen ’Brenner-Kreis‘, der Innsbruck auch in der Zwischenkriegszeit einen entsprechenden kulturellen Stellenwert gab.
Ganz anders waren dann die Ziele 1940. Mit sehr großer Unterstützung führender Tiroler NSDAP-Funktionäre wurde Wilhelm Ehmann nach Innsbruck berufen, der sich zum Ziel gesetzt hatte, eine beispielhafte musikalische Begleitung für alle NS-Veranstaltungen zu entwickeln. Dazu wurde auch das inzwischen aufgelöste Collegium musicum wieder gegründet. Nach Ende der NS-Diktatur wurde dieses Collegium musicum als Universitätsorchester neu organisiert und wirkt seither als wesentliche Institution der Universität Innsbruck.
Um diese Ambivalenz und den Akt des politischen Missbrauchs von zunächst unpolitischen Strukturen bewusst deutlich machen, wurde dieses Jubiläum auch als doppelter Gedenktag begangen: 95 bzw. 75 Jahre Universitätsorchester Innsbruck.
Programmatisch passend wurde für das Jubiläumskonzert am 3. Juli im Congress Innsbruck die Symphonie Nr. 2 in c-Moll ’Die Auferstehung‘ von Gustav Mahler ausgewählt.
Symphonie Nr. 2 in c-Moll
von Gustav Mahler
Mitwirkende:
Kammerchor Walther von der Vogelweide
Chor des Tiroler Landeskonservatoriums
Chor des Mozarteums Innsbruck
Sängervereinigung Mühlau
Capella Vocalis
Solistinnen:
Josefine Weber, Sopran
Gudrun Pelker, Mezzosopran
Dirigent: Claudio Büchler
aufgezeichnet am 3. Juli 2015 im Congress Innsbruck
Aufnahmetechnik: Martin Peter