„Kämpfe – Alternativen – Zukunft: Brückenjahr 2015?“ – unter diesem Motto stand die diesjährige Tagung der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung in Wien. Die AkG ist ein Zusammenschluss kritischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum. Die Tagungs-Eröffnung in der Urania war zugleich die Abschlussveranstaltung der Wiener Volkshochschul-Menschenrechtsreihe. Thema des Podiums lautete:
„Ein europäischer Frühling? Bewegungen, linke Parteien und Menschenrechte in der Krise“.
In dieser Ausgabe von „in Graz verstrickt“:
1) Interview mit Sonja Buckel und Wolfram Schaffar, AkG-Mitglieder und Tagungsorganisation
2) Teile der Podiumsdiskussion
„Ein europäischer Frühling? Bewegungen, linke Parteien und Menschenrechte in der Krise“
Am Podium:
Isabel Serra, Abgeordnete Regionalparlament Madrid, Podemos (konsekutive Übersetzung: Tobias T.)
Dimitris Kusuris, Historiker und aktiv in sozialen Bewegungen
Muna Duzdar, Abgeordnete Landtag Wien, SPÖ
Lukas Oberndorfer, Referent EU-Abteilung AK Wien, Redakteur Mosaik-Blog
Moderation: Stefanie Wöhl und Etienne Schneider, AkG-Mitglieder
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Auszug der AkG-Tagungsbeschreibung:
Seit einigen Jahren erleben wir in Europa eine Vertiefung der Austeritätspolitik und der multiplen Krisen. Jedoch konturieren sich gleichzeitig auch die Alternativen immer stärker, welche besonders in anderen Weltregionen noch ausgeprägter scheinen.
Daher gehen wir bei der Tagung von der These aus, dass es sich 2015 um ein »Brückenjahr« oder »Übergangsjahr« handeln könnte, in dem eine lange gültige Aussage weniger bedeutend wird: Das »Alte« ist nicht mehr in der Lage, die Verhältnisse einigermaßen lebbar und stabil zu organisieren – das »Neue« aber noch nicht sichtbar. Doch es könnte sichtbar werden. Die linken Regierungsprojekte in Südeuropa sind der deutlichste Ausdruck dessen.
Wie hegemoniefähig – im Sinne einer attraktiven Lebbarkeit für die Subalternen, die tendenziell Schwächeren und Ausgeschlossenen – sind alternative Projekte? Welche Rolle spielen darin die Kämpfe gegen Austerität, die Klassenkämpfe sind aber auch Kämpfe um das Recht auf Migration, Energiesouveränität, Geschlechtergerechtigkeit, die Organisation von Care, das Recht auf Stadt oder Energiedemokratie?
Welche organisatorischen Schwierigkeiten in der Mobilisierung sind zu beobachten? Welche neuen Formen von Politik sind zu entwickeln? Welche sozialen und intellektuellen Interventionen sind für eine breite Mobilisierung notwendig?
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Musik: ProleteR
Jamendo – creative commons license