Nante (geb. 1921) war mein Onkel, verheiratet mit der ältesten Schwester meiner Mutter. Den Weißeneggerberg bei Ruden entlang marschierend erinnerte ich mich, wie sich mir seine Geschichte erschloss. Das Ehepaar zählte zu meinen ersten Interviewpartnern damals vor vier Jahren; ich, quereinsteigend, betrat mit der Frage „Was war denn deine Muttersprache?“ eine Tabuzone. Die Gründe, warum ein Gespräch über dieses Thema gemieden wird, erfuhr ich durch die Erarbeitung von Literatur. Was bleibt ist das Verstehen der Zusammenhänge und die Ahnung, ein Aussprechen des Erlebten hilft, um friedlich einschlafen zu können.
05. Juli 2015
06. November 2015
Mag. Hemma Schliefnig