Vortrag von Dr. Franz Gratl, Kustos der Musiksammlung Tiroler Landesmuseen-Betriebsges. m. b. H. Innsbruck im Rahmen des Philosophischen Cafés in Kufstein.
14. decembra 2015
14. decembra 2015
Jutta Seethaler
Vortrag von Dr. Franz Gratl, Kustos der Musiksammlung Tiroler Landesmuseen-Betriebsges. m. b. H. Innsbruck im Rahmen des Philosophischen Cafés in Kufstein.
Als besonders unangebracht bezeichnet Franz Gratl den Namen Heldenorgel angesichts der problematischen Geschichte des Instrumentes: „Es begann mit einem chauvinistisch-nationalistischen Grundkonzept, denn nach Max Depolos Vorstellungen erklang die Orgel für alle Gefallenen DEUTSCHER ZUNGE. Die Nazis vereinnahmten die Heldenorgel ausgiebig, sie war oft im Reichsrundfunk zu hören und wurde zum tönenden Symbol des Deutschtums stilisiert. Heldengedenken ist bekanntlich ein zentrales Element nationalsozialistischer Feiergestaltung und wer im Nationalsozialismus die Helden waren, ist bekannt. Dass die Heldenorgel nach dem Krieg eine Neubewertung erfuhr und heute „zum Gedenken an alle Gefallenen aller Kriege“ erklingt, ist eine Umdeutung, die mich so nicht überzeugt.“
Eine Vortrag über die Umbenennung der „Kufsteiner Heldenorgel“ in „Kufsteiner Friedensorgel“, wie von von den Kufsteiner Grünen gefordert wird.