Die Entwicklung bäuerlicher Kulturen lässt sich bis in die Jungsteinzeit zurückverfolgen und ist eng verbunden mit dem Sesshaft- Werden der Menschheit.Sesshaft werden hieß, sich einen mehr oder weniger sicheren Unterstand, ein Haus also, bauen, das Feuer beherrschen und Land bestellen, Äcker anlegen, säen, ernten, einen Vorrat sichern.Rückdatieren lässt sich das alles auf den Zeitraum vor 12000 bis 7500 jahren.Ackerbau, Vieh- und Pflanzenzucht, handwerkliche Tätigkeiten, aber auch zahlreiche Abhängigkeiten (Wetter, Fruchtbarkeit des Bodens, Grundbesitzer_innen) bestimmten bis weit in das 20. Jahrhundert den Alltag vieler Bäuerinnen und Bauern.Mit der Zeit bildete sich der sogenannte „Bauernstand“, welcher für viele nicht nur Berufsbezeichnung, sondern auch für eine eigene Lebensform und bestimmte Traditionen und Werte steht. „Bauernstolz“ beschreibt die selbstbewusste, autarke Haltung des Bauernstandes.
Wichtige Ereignisse in der Geschichte des Bauernstandes war die Aufhebung der Leibeigenschaft im 18. Jahrhundert unter Joseph II. sowie die Erfindung des Mineraldüngers durch Justus von Liebig in den 1840er Jahren. Dadurch war es möglich, die Ernteerträge zu erhöhen.
Eine wesentliche Veränderung fand hierzulande im 20. Jahrhundert statt. Zahlreiche Maschinen ersetzten Mensch und Tier und machten landwirtschaftliches Arbeiten zumindest ein wenig erträglicher. Allerdings konnten und können viele dieser Maschinen auf steilen Berghängen nicht eingesetzt werden, daher geschieht dort noch heute vieles an Arbeit auf händische Art und Weise.
In dieser Sendung haben wir nachgefragt, was den bäuerlichen Alltag im Jahr 2016 so ausmacht.Wie sieht das heute mit der Hofübergabe aus? Inwieweit müssen Bäuerinnen/ Bauern heute mit modernen Marketing- Methoden vertraut sein? Wie wird das Bild von Bäuerinnen/ Bauern vermittelt? Sind sie tatsächlich die „Retro“- Bäuerinnen/ Bauern im karierten Hemd bzw. im Dirndl, die alles selber machen?Ist es 2016 noch sinnvoll, Traditionen aufrecht zu erhalten oder gar wieder zu beleben? Wie sieht die Rolle der Bäuerin, also der Frau in einem landwirtschaftlichen Betrieb, aus?
Darauf haben uns der Landwirt und Ortsvorsteher von Kierling Johann Fanta und die Biobäuerin und Referentin für Öffentlichkeitsarbeit in der Österreichischen Berg- und Kleinbäuer_innenvereinigung Irmi Salzer interessante Antworten gegeben.
Interviewpartner_innen ( in alphabethischer Reihenfolge)
GR iR Ortsvorsteher Johann Fanta, Klosterneuburg Kierling,0699-12 19 60 09
Irmi Salzer, Biobäuerin und Referentin für Öffentlichkeitsarbeit in der Österreichischen Berg- und Kleinbäuer_innenvereinigung (OBV) – Via campesina Austria, irmi.salzer@viacampesina.at
interessante Links:
tps://noe.lko.at/media.php?filename=download%3D%2F2015.01.30%2F1422601853538957.pdf&rn=Schwerpunkt%20Februar%202015%20Dialog%20mit%20der%20Gesellschaft.pdfht
http://www.boku.ac.at/oega/Tagung/2000/00_Wiesinger.pdf
Österreichische Berg- und Kleinbäuer_innenvereinigung – Via Campesina: www.viacampesina.at
Literaturtipps:
Im Kampf um ihre Rechte – Geschichte der Bauern und Bäuerinnen in ÖsterreichJosef Krammer, Franz Rohrmoser, Promedia Verlag Wien, 2012
Der große Bio- Schmäh, Clemens Arvay, Ueberreuter 2012
Unsere Signation bzw. kurze musikalische Begleitung ist unter CC-Lizenz folgendem Titel entnommen:
„Coolman“ aus dem Album „Kogani“ der Formation Suerte